Das neue Siegrezept des Martin Koch


Koch ist auf den Geschmack gekommen / Foto: GEPA

Skifliegen – das ist vor allem seit Harrachov die Lieblingsdisziplin von Martin Koch. In Oberstdorf stieg der Kärntner nun endgültig in den etablierten Kreis der österreichischen Siegspringer auf. Mit dem Erfolg vor 12.500 Zuschauern im Skifliegen von Oberstdorf bewies Martin, dass sein Sieg vor einigen Wochen in Harrachov – ebenfalls in einem Skifliegen – keine Eintagsfliege war.

Die bei schwierigen Wind-Bedingungen ausgetragene Konkurrenz zeigte aber noch mehr: Gregor Schlierenzauer ist wieder zurück. Der 21-Jährige feierte hinter dem Norweger Tom Hilde seinen ersten Podestplatz in dieser Saison. Verständlich die Freude des Stubaiers. „Dass ich wieder zurück am Podest bin, ist sehr wichtig für mich“, sagte der Tiroler. Vor allem bezüglich seines Selbstvertrauens und natürlich wegen der in zwei Wochen beginnenden WM in Oslo.

Auch für Koch war der zweite Erfolg so kurz hintereinander enorm wichtig. „Ich habe nach dem Sieg in Harrachov und dem zweiten Platz in Willingen gewusst, dass ich mein Potenzial jetzt besser abrufen kann. Egal welche Bedingungen herrschen.“ Vor drei Jahren hatte der 29-Jährige genau an diesem Ort bei der Skiflug-WM das sicher geglaubte Gold verspielt, indem er den letzten Sprung von vieren völlig verpatzte. Damals krönte sich Schlierenzauer zum jüngsten Skiflug-Weltmeister mit 18 Jahren. Als Genugtuung wollte Koch den Sieg aber nicht abtun. „Ich habe es damals nicht runtergebracht. Ich habe daraus gelernt. Und heute bin ich dafür als Führender nach dem ersten Durchgang ganz anders oben gestanden.“

Noch eines bewiesen die Österreicher: Sie stecken keineswegs in einem kleinen Tief. Dies hatten die ausländischen Medien schon ausgemacht, weil die ÖSV-Adler zuletzt fünf Springen in Folge nicht gewinnen konnten. Mit dem 12. Sieg in der 21. Einzelkonkurrenz verstummte das aufkommende Getuschel noch vor dem Teambewerb, nach dem es wieder einmal Grund zum Jubeln geben sollte. „Ein paar Runden werden sich von der Siegprämie schon ausgehen“, scherzte Thomas Morgenstern. Mit den 100.000 Euro, die das ÖSV-Team für den Sieg der Team-Tour einsprang, gehen sich sogar viele Runden aus. Auch für das gesamte Team.

Das Geld wird unter allen Springern und Betreuern aufgeteilt, die bei den fünf Konkurrenzen in Deutschland dabei waren; also nicht nur unter Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Gregor Schlierenzauer und Martin Koch, die in Oberstdorf das abschließende Team-Skifliegen vor den Norwegern und den Deutschen gewannen und sich endgültig den Sieg sicherten.