Macerata war eine Nummer zu groß


Gegen Macerata war nichts zu holen / Foto: Gepa

Das dritte Champions-League-Gruppenspiel im Pool E stand für das Hypo Tirol Volleyballteam von Beginn an unter der Prämisse Unmögliches möglich zu machen. Denn auf der Gegenseite standen in Diensten von Macerata nicht weniger als sechs hochkarätige EURO-Fighter, die im September 2011 in Österreichs Hallen gezaubert hatten.

Marko Podrascanin ging als serbischer Europameister, die beiden Italiener Simone Parodi und Dragan Travica als unterlegene Finalisten in die Partie. Libero Jean Francois Exiga (FRA) hatte ebenfalls bei der EuroVolley 2011 aufgegeigt. Dragan Stankovic (SRB) und Gert van Walle (BEL) besetzten die hochkarätige Bank. Nur Cristian Savani (ITA/Ellbogenverletzung) fehlte. Das geht als Ausrede für einen 5:8-Rückstand der Italiener im ersten technischen Time-Out aber auch nicht durch.

Hypo lieferte die Erklärung: Denn die Chrtiansky-Truppe zeigte vorerst überhaupt keine Angst vor den großen Namen, die sich im Gesamtbudget (fünf Millionen Euro) des Champions-League-Siegers von 2002 als wesentlichster Ausgabeposten niederschlagen. Aber auch knapp eine Million Euro (das kolportierte Hypo-Budget) kann zuweilen in der europäischen Königsklasse große Wirkung erzeugen. Deswegen lachte wenig später eine 16:11-Führung von der Anzeigetafel. Der Favorit wurde eiskalt erwischt, Hypos erster Satzgewinn (25:18) bei Standing Ovations ging runter wie Öl.

Bei aller Euphorie bewahrte Manager Hannes Kronthaler aber auch das nötige Augenmaß: „Vielleicht haben sie uns etwas unterschätzt. Ein Gros ihrer Spieler, die bei den Nationalteams im Einsatz sind, hatten in den letzten 15 Tagen elf Spiele. Die sind auch müde.“ Aber immer noch gut genug, um im zweiten Durchgang mit 25:15 zum 1:1 zurückzuschlagen. So wie es von der Papierform zu erwarten war. Der David aus Innsbruck ließ sich nicht einschüchtern, lehnte sich gegen den Goliath aus Italien auch im dritten Satz (19:16-Führung) ganz stark auf, um ganz knapp mit 23:25 ins Hintertreffen zu geraten. Es war der Knackpunkt der späteren 1:3-Niederlage.

Das gleiche Ergebnis gab es dann auch im Rückspiel, doch Hannes Kronthaler war nach der 1:3-Niederlage in Macerata im Vereinsbus nicht am falschen Fuß zu treffen. Der Manager des Hypo Tirol Volleyballteams fühlte sich nach „dem besten Auftritt, den wir je gegen ein italienisches Spitzenteam abgeliefert haben“, in vielen Dingen bestätigt.

„Das war eine Topleistung, sie haben zehn bis elf Spieler gebraucht, um uns zu besiegen. Wir waren noch nie gegen Italiener so knapp dran. Ich habe uns so einen Auftritt nicht zugetraut. Das Kollektiv war top, von Trainer Chrtiansky perfekt eingestellt. Im Endeffekt hat nur die individuelle Klasse von Savani (italienischer Vizeeuropameister 2011 und europäischer Topstar, Anm. d. Red.) beim Service entschieden.“