Julia hat Peking im Visier


Peking - das klare Ziel von Julia / Foto: GEPA

In Linz beginnt’s – für Julia Kayser ein Satz, an den sie sich wohl ewig erinnern wird. Denn nach einer wahren Verletzungs-Odyssee darf die Tiroler Springreiterin nach ihrem Premierensieg mehr als nur von der EM und Olympiateilnahme träumen. Im vergangenen Jahr war sie oft in Tirol, zuhause in Kirchberg. „Meistens zum Auskurieren“, lacht Julia Kayser heute. Im März des Vorjahres brach sie sich die rechte Schulter, nur Monate später im Juni beim Training den linken Knöchel, und erst im vergangenen Jänner brach auch der rechte Knöchel. Kein Wunder daher, dass Linz erst das vierte Turnier war, das sie geritten ist. Die Tirolerin – seit Jahren lebt sie mit Lebensgefährten Marc Houtzager in Zwolle in Holland – gewann mit dem Springreitturnier in Linz-Ebelsberg das hochwertigste Freiland-Turnier in Österreich: Vier-Sterne Kategorie CSIO, abgeschlagen: klingende Namen wie Hugo Simon oder Thomas Frühmann, der stürzte. Dieser erste Grand-Prix-Sieg und bislang größte Erfolg beflügelt natürlich die 32-Jährige für die heurige Europameisterschaft in Mannheim.

Mit der zehnjährigen Stute Pherna reitet sie seit vier Jahren das angeblich beste Pferd Österreichs. „Sie ist vorsichtig, eine Kämpferin, und hat noch viel Potenzial“, glaubt die Wahl-Holländerin, die zwar mit einem Startplatz für die Olympischen Sommerspiele 2008 spekuliert, jetzt aber noch nicht daran denken will. „Ich glaube sogar, mit dem Sieg in Linz wäre ich bereits qualifiziert.“

Viel wichtiger als ein Einzelstart wäre ihr, nächstes Jahr mit dem Team nach Peking zu reisen. Dafür müsste die Mannschaft bei den Europameisterschaften in Deutschland unter die besten sechs. „Das wird eine schwierige Aufgabe, aber wir werden es probieren.“