Standing Ovations für „Gerni“


Der "Special Award" für sein Lebenswerk ging an - Gernot Langes / Dalia Föger Die WSG Wattens ist die Mannschaft des Jahres - Manager Stefan Köck, Präsidentin Diana Langes und Spieler Benni Pranter nahmen die Trophäe für den Klub entgegen / Thomas Böhm Ski-Ass Eva-Maria Brem holte sich die dritte Trophäe in Folge ab - Cheftrainer Jürgen Kriechbaum hielt die Laudatio / Thomas Böhm

Die Tiroler Sportlerwahl – wie immer ein Fest des Sportes, mit glänzend gelaunten Gästen, strahlenden Siegern und heuer mit der Ehrung für einen ganz besonderen Gönner und Förderer des Tiroler Sports – für Gernot Langes-Swarovski. Der Abend wird für immer in Erinnerung bleiben. Gänsehaut im Publikum, Tränen auf der Bühne, und am Ende standen alle, um einem Abwesenden zu applaudieren. Denn die Person Gernot Langes-Swarovski, der bei der Tiroler Sportlerehrung mit dem „Special Award“ für sein Lebenswerk bedacht wurde, elektrisierte die Anwesenden. „Er gehört zu jenen, die viel auf der Pfanne haben und es doch keinen spüren lassen“, brachte es Laudator Hansi Müller, die ehemalige Nummer 10 des FC Swarovski in dessen Glanzzeiten in den 1980er-Jahren, auf den Punkt.

Die Stimme von Tochter Diana, Wattens-Präsidentin und als solche Siegerin in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“, versagte. Die geradezu jugendliche Unbekümmertheit der 45-Jährigen blieb aus, als sie die Trophäe für ihren Vater, den abwesenden Fußball-Mäzen, in Empfang nahm. Es folgte die humorvolle, berührende, den Rahmen sprengende Laudatio von Hansi Müller. Und es gab Standing Ovations für Gernot Langes-Swarovski. Der Saal verneigte sich vor einem Menschen, „der sich selbst stets im Hintergrund hielt“. So sah es Hansi Müller. Applaus brandete vor allem von jenen auf, die den Schwaben noch kicken sahen. Anknüpfungspunkte in der Gegenwart gibt es genug, schließlich spielt die WSG Wattens mittlerweile im Gernot-Langes-Stadion. Und eben diese WSG wurde zur Mannschaft des Jahres gekürt.

Gefeiert wurden natürlich auch die Sieger bei den Damen und Herren. Doch wer denkt, dreimal den Viktor zu gewinnen mache abgebrüht, der irrt. Bester Beweis: Eva-Maria Brem. An den Wimpern des Ski-Stars hingen bereits die ersten Tränen, als die neue und alte Tiroler Sportlerin des Jahres den Worten ihres Laudators und Cheftrainers Jürgen Kriechbaum lauschte. „Es ist einfach unglaublich, dass ich zum dritten Mal gewonnen habe“, begann die 28-jährige Münsterin. Eine Pause folgte. Ihr nächster Gedanke kehrte zu einer Saison zurück, die nach einem Waden- und Schienbeinbruch im November als dunkle in ihre Karriere einging, wie schon so manche davor. „Nach dieser Saison den Viktor zu bekommen, ist ein spezielles Gefühl. Das gibt viel Motivation für die Zukunft“, ergänzte die Riesentorlauf-Weltcup-Gesamtsiegerin von 2016.

Ihrem männlichen Pendant standen an diesem Abend statt Tränen Schweißperlen im Gesicht. Als Fußball-Jungstar Alessandro Schöpf seine erste Auszeichnung erhalten sollte, stand der Ötztaler gerade für Schalke in Leverkusen auf dem Rasen. Zwei Tore bereitete er fast zeitgleich vor, eines schoss er. Eine gute Entschuldigung für die Abwesenheit und ein guter Grund, um gewählt zu werden. Der 23-jährige ÖFB-Nationalspieler bedankte sich per Videobotschaft: „In Tirol ist es nicht einfach, so eine Auszeichnung zu bekommen.“