Zwischen Triumph und Tragik


Dem Triumph von Innsbruck folgte die Trauer um Michele Scarponi / Rudy De Moor Wenn sich die Nebel lichten ... / GEPA

Der Waliser Geraint Thomas durfte sich als Premierensieger der Tour of the Alps feiern lassen. Der 30-jährige Radprofi des Teams Sky verzeichnete nach fünf Etappen im Nachfolgebewerb des Giro del Trentino sieben Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Thibaut Pinot, der den Schlussabschnitt nach Trient (199 km) gewonnen hatte.

Das Rennen mit Start in Kufstein durch Nord-, Ost- und Südtirol sowie das Trentino diente als Vorbereitung auf den Giro d’Italia. Der Stubaier Stefan Denifl (Aqua Blue) war am Schlusstag nicht mehr angetreten, Sebastian Schönberger schloss die teils vom Wetterpech verfolgte Premiere als 53. und bester Österreicher mit 42:01 Minuten Rückstand ab.

Den Auftakt – die Etappe von Kufstein nach Innsbruck auf die Hungerburg – hatte der bereits 37-jährige Michele Scarponi gewonnen, jener Italiener, der 2011 Gesamterster war. Pech hatten die Organisatoren mit der viel zu kalten Witterung; vor allem die zweite Etappe mit geplantem Start am Innsbrucker Landhausplatz über Europabrücke und Brenner nach Innervillgraten in Osttirol war zum Problem geworden. Schneefall, Windböen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ließen den Etappenplan einfrieren. Der Tour-Höhepunkt wurde ebenso ersatzlos gestrichen wie der gesamte Nordtiroler Part des zweiten Teilstücks.

Gestartet wurde in Sterzing, das Ziel blieb Innervillgraten. – Wie eng im Sport Triumph und Tragik verknüpft sind, wurde nur wenige Tage nach der Tour of the Alps speziell den Radsportfans mit gnadenloserDeutlichkeit vermittelt.

Nicht einmal eine Woche nach dem Etappensieg in Innsbruck erschütterte die Nachricht vom Tod des Michele Scarponi die Radsportwelt. Der italienische Radprofi, zweifacher Familienvater, war bei einer Trainingsfahrt in der Nähe seines Heimatortes tödlich verunglückt.