Spiel verloren – und da Silva


Chocholak konnte die Niederlage in Italien nicht verhindern / Foto: Parigger

Relativ entspannt hatten sich die Volleyballer von Hypo Tirol auf ihr Gastspiel bei Lube Banca Macerata vorbereitet. Gegen den großen Favoriten durften sie sich schon vor dem Match als Sieger fühlen. Allein die Tatsache, dass die Innsbrucker sich zurückgekämpft hatten in die Champions League, war schon ein Riesenerfolg. Nach dem Match war die Stimmung besorgter. Nicht wegen der erwarteten Niederlage, sondern wegen der Verletzung von Paulo Victor Costa da Silva.

Zu Beginn des Spieles war noch alles nach Plan abgelaufen. Der Tiroler Block stand, die Italiener wirkten verschlafen (und schonten einige Stars) – prompt führte Hypo 10:5. Ein Weckruf. Sechs Punkte machten die Gastgeber kurze Zeit später in Folge. Ganz kippte der Satz nicht, aber der erste Durchgang ging für Hypo 23:25 verloren.

Anschließend spielte Hypo gut mit, phasenweise sogar richtig stark. Die Italiener hatten aber die Situation zu jeder Zeit voll im Griff. Selbst als es 17:17 stand, schien das Match nicht wirklich offen. Wenige Minuten später hatten die Gastgeber den zweiten Satz 25:22 gewonnen.

Dann der Schock: Nach einem Block blieb da Costa mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Parkett liegen. Hämmerte verzweifelt mit der Faust auf den Boden. Erster Verdacht: Knochenfraktur! „Die Bänder sind auf jeden Fall gerissen. Was den Knochen angeht, müssen wir weitere Tests abwarten“, erklärte Gernot Hupfauf nach den ersten Untersuchungen im Spital.

Der – verlorene – dritte Satz interessierte damit nur noch Statistiker. Auf die Leistung der Mannschaft angesprochen, kehrt beim Trainergespann wieder das Lächeln zurück. Der starke Auftritt in den ersten beiden Sätzen lässt auf die weiteren Auftritte in der Königsklasse hoffen. „Den ersten Satz hätten wir gewinnen müssen. Da war mehr möglich. Das Service war gut, aber in der Annahme hatten wir die meisten Schwächen“, resümierte Coach Chrtiansky.

Mit Macerata stand allerdings gleich der Favorit auf den Sieg in der Königsklasse auf der anderen Seite des Netzes. Doch genau das nährte die Hoffnung und alle wussten: Das vermeintlich vorentscheidende Match um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Luba Banca Macerata gegen Maaseik aus Belgien musste gewonnen werden.

Bei Hypo ging mit dem ersten Service von Aufspieler Claudio Carletti die Post ab, punkteten Eerik Jago und Leonardo dos Santos aus der zweiten Reihe und fand auch Topscorer Gabriel Chocholak wieder jene Höhe, die ihn in der Vorsaison in andere Sphären schweben ließ. Der Slowake, der den verletzten Brasilianer Paulo Costa da Silva vertrat, machte auch im Block eine exzellente Figur. Wie der ganz starke US-Boy Russel Holmes und Kapitän Daniel Gavan, die in der Mitte diktierten.

Hypo spielte wie aus einem Guss und wenn ein kurzfristiger Einbruch drohte, setzte Stefan Chrtiansky die Hand mit all seiner Erfahrung zum Timeout an. Nach 50 Minuten war die 2:0-Satzführung unter Dach und Fach. Und der Abschuss nahm gnadenlos seinen Lauf.

„Vielleicht haben wir das beste Match gespielt, seit ich hier Trainer bin“, strahlte Chrtiansky nach dem souveränen 3:0 über das ganze Gesicht. Es war ein echtes Feuerwerk im Advent, mit dem die Innsbrucker ihre Chancen wahrten.