Beim WM-Kampf floss Blut


Zwei Damen sorgten in Sölden für eine blutige WM-Schlacht / Foto: Parigger

Man glaubt es kaum, aber schon seit 2004 hat sich die Fight Night in Sölden einen festen Platz im Tiroler Sportkalender erkämpft. Und Jahr für Jahr kommen die Fans auf ihre Kosten. So auch beim heurigen kleinen Jubiläum.

Dabei ist Boxen ja nicht immer leicht zu durchschauen. Dass ein Mann von den Philippinen um eine Europameisterschaft kämpft, gehört in diese Kategorie – selbst im Zeitalter der Globalisierung. Doch wer will sich ernsthaft darüber beschweren, wenn die Fights selbst das halten, was die Faszination des Boxens ausmacht? Wie eben bei der Fight Night in Sölden.

Die vorweihnachtliche Besinnlichkeit angesichts winterlicher Landschaften legten die Boxfans in der gut gefüllten Freizeit-Arena jedenfalls schnell ab. Schon im zweiten Kampf des Abends ging es um eine Weltmeisterschaft – im einzigen Damenkampf der Nacht. Und wer der italienischen Titelverteidigerin Simona Galassi vor allem in die blauen Augen schauen wollte, bekam schnell eine ganz andere Farbe zu sehen. Denn es wurde ein blutiges Unterfangen, bis die Titelverteidigung feststand.

Es waren überhaupt gutklassige und spannende Kämpfe, die geboten wurden. Womit wieder einmal der Beweis erbracht wurde, dass ausgeglichene Duelle in leichteren Gewichtsklassen bessere Unterhaltung bieten als Schwergewichtsschlachten, in denen mindestens einer der Beteiligten sein Gewicht nicht beim Training zu machen scheint, sondern eher am abendlichen Buffet.

„Sportliche Klasse setzt sich durch“, weiß auch der Tiroler Boxpromoter Hansi Neuner, der das Boxevent im Ötztal 2004 ins Leben rief: „Wir ruhen uns nicht darauf aus, was wir hier aufgebaut haben. Aber ein wenig stolz können wir schon darauf sein.“

Aufregung gab es am Höhepunkt des Abends: Im WBC-Kampf siegte Eduard Gutknecht in einem abwechslungsreichen Fight gegen den Ex-Weltmeister Karoly Balzsay aus Ungarn. Das umstrittene Ergebnis lautete 2:1 für den Deutschen.