Jury stellte Ampel auf Rot


Auch Freerider respektieren die Gesetze der Natur. / Foto: GEPA

Wie man sich doch täuschen kann: Eigentlich schien bei strahlend blauem Himmel und vor rund 3.000 Zuschauern im beeindruckenden Schnee-Amphitheater am Lärchfilzkogel in Fieberbrunn alles für einen perfekten Contesttag der Freerider „angerichtet“. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt …

Über eine Stunde lang hatten die erwartungsfrohen Fans auf den Start des zweiten Bewerbes der Freeride-World-Tour gewartet, dann fuhren die Damen, ehe die Konkurrenz abgebrochen werden musste. „Die Schneebedingungen wurden immer schwieriger und wir wollten nicht mit der Gesundheit der restlichen 45 Teilnehmer spielen“, erklärte World-Tour-General-Manager Nicolas Hale-Woods.

Das Hauptproblem war die vom Winde verwehte Strecke. Immer wieder blieben die Ski-Damen an den nur knapp unter der Schneedecke liegenden Latschen hängen. Fast die Hälfte des Feldes kam zu Sturz, am schlimmsten erwischte es die US-Amerikanerin Ashley Maxfield, die mit Verdacht auf Oberschenkelbruch abtransportiert wurde.

Die heimischen Starter, allen voran Flo Orley, waren enttäuscht, dass es anderntags trotz Kaiserwetter keinen Heim-Contest gab. „Ich akzeptiere die Entscheidung, hätte sie aber so nicht getroffen“, meinte der 39-jährige Snowboard-Routinier. Schon im Vorfeld sei jedoch „kein guter Stern über dem Wochenende gestanden“. Innerhalb der Rider-Szene hatte man schon am Vorabend eine gewisse Unruhe gespürt, nicht zuletzt, weil der Bewerb vom Wildseeloder auf den Marokka („kleine Henne“) verlegt werden musste.

Zumindest die Damen durften dort jubeln: Hinter Lotte Rapp aus Schweden landeten mit Eva Walkner (2.) und Lorraine Huber (3.) zwei Österreicherinnen auf den Plätzen. Während Walkner von Bruder und Rallye-Dakar-Teilnehmer Matthias („Ich bin sehr stolz auf sie“) bejubelt wurde, lieferte Huber ein glanzvolles Comeback ab. Fünf Wochen nach ihrem Knöchelbruch war Platz drei für sie „wie ein Sieg“.