Der Tiroler, der Vail entdeckte


Gerald Ford und Pepi Gramshammer. / Foto: Archiv Gamshammer

Als die FIS 1989 erstmals Weltmeisterschaften in das malerische Vail und nach Beaver Creek vergeben hatte, war dies vor allem einem Tiroler zu verdanken gewesen – dem Pepi Gramshammer aus Kufstein. 26 Jahre später war der nunmehr 82-jährige Kufsteiner immer noch mit Leib und Seele dabei. Wenn auch, gesundheitlich bedingt, nicht am Pistenrand, sondern eher im Hotel, mitten im Ortszentrum gelegen, in dem Pepis Gattin Sheika mit starken Kommandos regiert. Ohne Stress, wie dies schon 1989 und 1999 der Fall gewesen war. Tür auf, Tür zu. Hier eine Unterschrift für den jungen Lieferanten mit dem Topfhaarschnitt, da eine Anweisung auf Deutsch für eine WM-Volontärin, dann auf Englisch für das Zimmermädchen und endet schließlich in einer sprachlichen Mischung. Es dauert ein wenig, bis Sheika Zeit und Ruhe findet.

Bei all der Geschäftigkeit und dem Hochbetrieb im Ort ist es nur schwer vorstellbar, dass hier früher einmal gähnende Leere, fast Langeweile geherrscht hat. Aber natürlich hat es diese Zeit gegeben, als alles noch unberührt war, das teure Vail inmitten eines Nichts auf rund 2.300 Höhenmetern lag. Es war das Jahr 1961, als der damals 28-jährige Skilehrer aus Tirol nach verpasster Olympia-Qualifikation für Squaw Valley sein Heil in Vail gefunden hatte.

„Damals war nichts von alldem da. Ein paar Griechen aus Grand Junction hatten das Gebiet als Weideland für Schafe benutzt, die dann frei am Berg herumgelaufen sind“, erzählte Sheika. Ende 1962 hatten sich die Steirerin und der gebürtige Kufsteiner beim Ski-Urlaub in Aspen kennengelernt. Drei Monate später war Pepi vor seiner Sheika niedergekniet, hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht und zugeflüstert: „Lass uns hier etwas aufbauen. So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.“