Es sah aus wie ein Vorgriff auf die Zukunft der 14- und 15-jährigen Ski-Teenager, die unter dem Streifalmlift und neben dem Ganslernhang ihr Junior Race in zwei Akten (Riesenslalom, Slalom) mit Mannschaftswertung bestritten. Aber angesichts der Namen schwang auch die Vergangenheit mit: „Hier kommt Julia Eder“, verkündete der Platzsprecher, um als Zusatzinfo anzufügen: „Die Tochter von Sylvia Eder, der früheren Siegläuferin – sie ist die Nummer eins im Salzburger Landescup.“
Und wenig später rauschte der 15-jährige Fabio Gstrein, Neffe des einstigen Tomba-Bezwingers und Slalomstars Berni Gstrein, bis auf acht Hundertstel an die Bestzeit eines Deutschen heran. Mit Andrea-Haaser-Sohn Raphael und der schon ein Jahr älteren Ortlieb-Tochter Nina folgten weitere Beweise, dass anders als ehedem (Ausnahmen sind die Hinterseer-Kinder sowie die Hecher-Sprösslinge Görgl) die Äpfel mittlerweile nicht mehr weit vom Stamm fallen – siehe Max Franz, Werner Franz jr., Matthias Mayer, Frederic Berthold, Manuel Feller (Neffe von Mathias Berthold), Johannes Strolz etc.
Welche Rollen die Eltern oder enge Verwandten spielen, weiß man spätestens seit Ferdl Hirscher, Vater von Überflieger Marcel und Schrittmacher der beispiellosen Karriere des Jung-Twens. „Wir Ski-Eltern“, sagte Sylvia Eder, „sind ganz wichtig für die Kinder. Nicht nur, weil ich selbst Rennläuferin war. Niemand kennt das Kind besser als die eigene Mutter. Ich weiß genau, was man ihr zumuten kann.“ Und merkte dabei kritisch an, „dass es doch ein Unsinn war, nur noch Allrounder züchten zu wollen. So sind viele Talente verheizt worden!“
Eine Fehlentwicklung auch in den diversen Skigymnasien oder Skihauptschulen, die sie Töchterchen Julia von vornherein ersparen wollte. „Sie geht in eine normale Schule, damit sie auch nicht nur Ski, Ski und nochmals Ski im Kopf hat. Ich dräng’ sie nicht zur Karriere. Wenn nichts wird, macht’s auch nichts …“ Hauptsache, sie hat nicht nur das Talent der Mama geerbt, sondern auch Spaß am Sport.
Zu den Hoffnungen von übermorgen zählen unter anderen auch die Tiroler Fabio Gstrein, Sohn der Ex-Weltcup-Läuferin Andrea Braunegger, und Raphael Haaser, denen auch Werner Margreiter als Tiroler Skipräsident Rosen streute. „Die gehören zur übernächsten Generation, in der wir ganz starke Buam haben.“