Alles gesetzt, alles gewonnen


Hirscher und seine Zagreb-Liebe / Foto: GEPA

Gut, besser, Marcel Hirscher – das schien das Motto, das die Ski- und Slalompisten bestimmt hatte. Egal ob aggressiver Schnee oder aufgeweichter, ob frostige, frühlingshafte oder regnerische Bedingungen, Sonnenschein oder Nebeldecke – keiner fuhr so gut durch die Tore wie Hirscher, der Hüttenwirt- und Skischulbesitzer-Sohn aus Annaberg in Salzburg.

Als Nummer 29 in Durchgang zwei kurvte der Vorjahrssieger zu seinem zweiten Triumph im Weltcup-Slalom in Zagreb, den der erste Zagreb-Sieger Mario Matt (2008) als Dritter zu einem durchschlagenden ÖSV-Erfolg machte. Der Pitztaler Benjamin Raich blieb sich trotz Platz zwölf selbst ein Rätsel: „Ich trete auf der Stelle – wenn ich nur wüsste, warum?“

Hirscher, der trotz der Vorjahres-Diskussionen mit Ivica Kostelić über einen Einfädler kein Geheimnis aus seiner Zagreb-Liebe machte, sprach nach dem dritten Saisonsieg und dem neunten Podestplatz beim zehnten Start „von einem der besten Rennen, die ich gefahren bin. Ich hab’ mir gesagt, dass ich 105 Prozent riskieren muss, um Myhrer zu schlagen. Ich hab’ alles auf eine Karte gesetzt und alles gewonnen. Vor allem im flachen Teil, der normal nicht gerade meines ist, habe ich den Schwung mitgenommen.“

Bleibt die Frage: Was wäre gewesen, hätte Mario Matt nicht im ersten Lauf nach Zwischenbestzeit einen „zeitraubenden Hacker“ gehabt und im Finale dann nur mit akrobatischem Geschick einen Ausfall verhindert? „Eine Schrecksekunde“, gestand Matt, der über Weihnachten mit viel Training aus der Krise geschlüpft war. „Zagreb ist speziell mit der einmaligen Atmosphäre.“ Ein Grund, warum er hier zum dritten Mal auf dem Podest stand.