Fivers als Spielverderber


Josef Steiger im Zweikampf mit Bilyk von den Fivers. / Foto: GEPA

„Wir werden zwei Sternstunden brauchen.“ Schon kurz, nachdem die Fivers als Viertelfinal-Gegner von Sparkasse Schwaz Handball Tirol festgestanden waren, wusste Schwaz-Trainer Erwin Gierlinger, dass mit dem Angstgegner aus der österreichischen Hauptstadt eine Herkulesaufgabe auf seine Truppe zukam, die kaum zu lösen sein würde. Und tatsächlich – nach der 32:36-Niederlage im zweiten Viertelfinale war die HLA-Saison für Sparkasse Schwaz Handball Tirol auch schon beendet, durfte die Sommerpause geplant werden.

Doch zumindest im zweiten Vergleich (nach der 31:35-Auswärtsniederlage) schienen die Tiroler noch einmal über sich hinauszuwachsen. Zumindest zu Beginn des Spiels: Goalie Michael Kalischnig hielt, was zu halten war, die Deckung stand und vorne schossen Manuel Gierlinger und Josef Steiger vor 600 Zuschauern in der Schwazer Osthalle einen schnellen 2:0-Vorsprung heraus.

Erst in der neunten Minute schafften die Wiener den erstmaligen Ausgleich (3:3). Nach 13 Minuten stand es dann aber schon 3:6 aus Schwazer Sicht. Allerdings auch unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichter-Duos Wolfgang Hiebl und Amel Kocic. Drei der sechs Wiener Tore in der Anfangsphase entsprangen aus einem Siebenmeter. Zumindest zwei davon schienen diskussionswürdig.

In der Folge blieb der Favorit aus dem fünften Wiener Gemeindebezirk am Ball und ging mit einer klaren 17:11-Führung in die Pause. Auch weil die Tiroler kurz vor der Halbzeitsirene eine fast zweiminütige Überzahl nicht zu einer Aufholjagd nutzen konnten. Ganz im Gegenteil: Den Fivers gelang in dieser Phase selbst ein Treffer – natürlich aus einem verwandelten Siebenmeter des nervenstarken Vytautas Žiura. Es war sein sechster (!) im ersten Spielabschnitt gewesen.

Im zweiten Durchgang konnten die Schwazer dann nicht mehr zulegen. Spätestens, als die Fivers nach 42 Minuten einen Neun-Tore-Vorsprung bejubeln durften, wusste auch der letzte Fan in der Halle um das vorzeitige Saisonende. Der Trommelwirbel kam nur noch aus der Ecke der mitgereisten Fivers-Fans. Schlussendlich gewannen die Wiener mit 36:32.