Die Doppelsitzer retten die Ehre


Nachdenkliche Mienen bei den österreichischen Rodlern / Foto: GEPA

Alle Jahre wieder ist man versucht zu schreiben, wenn es um die deutschen Rodler und Weltcuprennen in Igls geht – von deutschen Meisterschaften mit internationaler Beteiligung war da meist die Rede und auch heuer dominierten die Nachbarn die Einzelbewerbe.

Dabei war nach den Doppelsitzerrennen echt Hoffnung aufgekommen, dass mit Ende des Jahres 2008 auch die deutsche Dominanz endet. Zum Auftakt hatten noch die Südtiroler Gerhard Plankensteiner/Oswald Haselrieder vor den Tiroler Duos Linger/Linger und Schiegl/Schiegl triumphiert, am Schlusstag dann wieder das gewohnte Bild. Bei den Damen führte Tatjana Hüfner einen Dreifacherfolg an, bei den Herren Andi Langenhan einen Doppelsieg unserer nördlichen Nachbarn.

Mit den Plätzen sechs bis acht durch Wolfgang Kindl, Daniel Pfister und Martin Abentung traten die rot-weiß-roten Männer mannschaftlich geschlossen auf, der große Wurf war allerdings nicht dabei.

„Sechster, ein Platz besser als im vergangenen Jahr. Da kann ich nur mehr als zufrieden sein“, strahlte Kindl. Für den Junioren-Weltmeister wäre aber durchaus mehr drinnen gewesen, doch er haderte mit einem Fehler im unteren Teil der Strecke und vor allem mit den Witterungs- bedingungen.

Die warmen Temperaturen und der Föhn ließen die Stimmung im heimischen Rodel-Lager aber durch die Bank in den Keller fallen. „Ich bin im ersten Lauf als Drittletzter ins Rennen gegangen, eine Stunde später als die Startnummer eins. Da war das Eis schon richtig weich. Einfach ärgerlich, denn meine Fahrten waren richtig gut“, trauerte Martin Abentung einem besseren Resultat nach.

Ins selbe Horn blies auch Nina Reithmayer, die mit ihrem sechsten Rang alles andere als glücklich war. „Das war ein wahres Startnummern-Rennen. Es war einfach viel zu warm. Wären wir ein paar Stunden später gefahren bei kälteren Temperaturen, dann hätte die ganze Sache anders ausgeschaut“, betonte die Innsbruckerin.

Kopfschüttelnd nahm ÖRV-Chef-Trainer Rene Friedl die „Wetter-Kritik“ seiner Schützlinge zur Kenntnis. „Diese Diskussion kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben optimales Material und zudem muss sich jeder auf die Gegebenheiten einstellen. Die Besten sind ja trotzdem vorne“, erklärt Friedl.