Das Comeback am Olympiaberg


Am Patscherkofel wurde schon einige Male Skigeschichte geschrieben, zuletzt vor rund zehn Jahren. Und seit dem Ausbau des Olympiaberges gibt es nur ein Ziel – dass die Pausen zwischen den Großereignissen zukünftig kürzer werden. Als Überbrückungshilfe dienen FIS-Rennen und Europacup. Heuer spielte im Vorfeld auch Petrus mit, es lag genug Schnee und es herrschten die richtigen Temperaturen.

Doch am Renntag der ersten Konkurrenz ließ der Blick von Innsbruck auf den Patscherkofel nichts Gutes erwarten. Dichter Nebel umhüllte den Hausberg der Landeshauptstadt und wirkte wie eine undurchdringliche weiße Wand. Doch an der Olympiastrecke selbst lichtete sich der Nebel und es regierte Kaiserwetter. „Eine perfekte Generalprobe“, meinte Organisationsleiter Hubert Bertignoll nach dem ersten von zwei Europacup-Abfahrtsrennen mit einem Lächeln. Verständlich, schließlich soll bald wieder Weltcupflair am Kofel herrschen.

„Der letzte Auftritt des Weltcuptrosses ist jetzt bald zehn Jahre her“, schwelgte Bertignoll in Nostalgie und drehte kurzzeitig am Rad der Zeit: Am 21. Dezember 1998 herrschte am Patscherkofel der Ausnahmezustand: Beim damaligen Herren-Weltcuprennen gab es einen historischen Neunfach-Erfolg der Herren. Die Zeit ist reif, am Kofel soll wieder der Herren-Weltcupzirkus einkehren. „Dafür müssen wir eben Herren-Europacup-Rennen veranstalten.“

Und die Chancen sind durchaus realistisch, dass Raich und Co. auf der Olympiastrecke fahren werden. „Die FIS ist sehr interessiert, dass wieder eine Hauptstadt in den Rennkalender kommt.“ Mögliche finanzielle Hürden existieren keine. „Nein. Es hängt davon ab, wie viele Rennen der ÖSV zugesprochen bekommt.“

Ob dann ÖSV-Läufer Max Franz wie gestern vom Podest strahlen wird, ist noch offen. Zumindest gab der Kärntner mit seinem dritten Platz schon mal seine Visitenkarte ab. Mit der Startnummer 51 rauschte er aufs Podest und siegte noch dazu als bester Junior. „Ein Traum. Es war mein erstes Rennen nach meinem Oberschenkelbruch“, freute sich Franz. Für die Tiroler Florian Scheiber (14.) und Marco Fuchs (36.) verlief die erste Abfahrt nicht nach Wunsch.

Nur schade, dass das zweite Rennen abgesagt werden musste.