Bronze und Gold für Luis Knabl


Tirols Vertreter bei den Jugendspielen in Singapur / Foto: Murauer

Nicht einmal 500 Gramm wiegt die Bronzemedaille, die um den Hals von Triathlet Alois Knabl baumelt. Und doch wiegt sie schwer. Tirols erstes Edelmetall bei den ersten Olympischen Jugendspielen in Singapur strahlt – und blendet. Je nach Perspektive.

Für Österreichs Triathlonszene ist der Erfolg eine Erlösung, gerade nach der mageren Ausbeute beim Heim-Weltcup in Kitzbühel. Peter Larcher vom Tiroler Triathlonverband sprach gar von einem „neuen Meilenstein im Tiroler Triathlon nach Kate Allen“. Und schon steckt ein 18-Jähriger in den großen Fußstapfen einer Olympiasiegerin. Ein Druck, den Knabl wohl noch gar nicht wahrnimmt, denn eher ungetrübtes Strahlen hinterließ die Medaille im Gesicht ihres Trägers.

„Ich weiß, dass es der größte Erfolg meiner Karriere ist, aber erst langsam beginne ich zu begreifen, was mir da gelungen ist“, gesteht Knabl ehrfürchtig. Und erst als die unzähligen SMS und Glückwünsche aus der Heimat in die olympische Welt drangen, begann der 18-jährige Sportschüler langsam zu begreifen. „Ich habe noch nie so hart trainiert wie in den vergangenen Wochen; und mit dieser Medaille weiß ich, dass es das alles wert war“, gesteht der Pfaffenhofener.

Das bestätigte auch die junge Ringerin Martina Kuenz. Erst drei Tage vor ihrem Wettkampfeinsatz war die verletzte Tirolerin wieder ins Training eingestiegen. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen folgte ein eindrucksvolles Comeback. Ihre Reaktion auf den undankbaren fünften Platz war – verständlicherweise – nicht gerade überwältigend: „Ich wollte diese Medaille unbedingt!“

Für Luis Knabl indes waren die Spiele noch nicht beendet – der Tiroler startete in der Triathlon-Kontinentalstaffel ein zweites Mal und diesmal wurde er für seine ausgezeichneten Leistungen sogar mit Gold belohnt. „Was gibt es Schöneres, als Gold bei Olympia zu holen – nun versteh ich Kate Allen“, jubelte der Telfer.

Im Bewerb der 15 Kontinental-Mannschaften entwickelte sich ein spannendes Rennen, in dem der Tiroler Schlussmann mit der besten Laufzeit (1,7 Kilometer) nach 250 Metern Schwimmen und 7,6 Kilometern Radfahren den Sieg für sein Team holte. Bereits bei der Hälfte der Laufstrecke hatte Luis den Einzel-Olympiasieger Aaron Barclay überlaufen, der letztlich seinem Team Silber sicherte.