Amerikaner dominieren im Ötztal


US-Skiteam in Sölden nicht zu biegen: Ted Ligety und Lindsay Vonn gewannen zum Saisonauftakt / Foto: GEPA

Man könnte von Zufall sprechen; man könnte es aber auch als Fügung des Schicksals bezeichnen: Denn gerade einmal drei Tage nach Unterzeichnung einer Partnerschaft zwischen Ötztal-Tourismus und dem US-Skiteam gewann Lindsey Vonn in Sölden ihren ersten Riesentorlauf überhaupt. Sie reihte sich damit ein in eine kurze Liste von nun fünf Läuferinnen, die in allen Disziplinen Siege feiern konnten. Neben Vonn waren dies bisher nur Petra Kronberger, Anja Pärson, Janica Kostelić und Pernilla Wiberg.

Erste Reaktion der Neo-Söldenerin? „Unbelievable!“ – „Unglaublich!“ Nach 42 Weltcup-Siegen, drei gewonnenen Gesamtweltcups, sieben gewonnenen Disziplinenwertungen, einer olympischen Goldmedaille und fünf Medaillen bei Weltmeisterschaften vervollständigte die sympathische Athletin aus Vail in Sölden ihr Portfolio: ein Sieg in allen Disziplinen. „Ich kann es nicht glauben. Dieser Erfolg ist der Hammer, ein großer Traum ist in Erfüllung gegangen.“

Dabei, erzählt sie nach dem Rennen, hätte sie selbst gar nicht mit einem Sieg gerechnet: Zwar habe sie im Sommer in Neuseeland umfangreich Riesentorlauf trainiert. Ein heftiger Trainingssturz, ausgerechnet in Sölden, hatte die Vorbereitungen auf den Auftakt jedoch getrübt. Umso überraschender, sagte Vonn nach dem Rennen, kam nun dieser Erfolg. „Normalerweise funktioniert so etwas nach so einem Sturz nicht.“

Eindrucksvoll war die Art und Weise: Vonn gewann das Rennen im Flachstück zum Schluss. Mit überragenden Gleiterqualitäten konnte sie auf den letzten Toren Zeit aufholen. Vonn: „Ich bin eine Abfahrerin. Ich habe gewusst, dass ich viel Geschwindigkeit ins Flache mitnehmen muss.“ Der Sieg, erklärt die US-Amerikanerin, sei die Belohnung „für Monate harter Arbeit“.