Wyatt und Rausch unbeirrt zum Erfolg


Wyatt eine Klasse für sich / Foto: Fischer

Fachleute sprachen vom härtesten Laufrennen, das je in Tirol stattgefunden hat, Weltklasseläufer kapitulierten, auch der Zillertaler Markus Kröll kam bei der über drei Tage dauernden Tour de Tirol nicht ins Ziel. Ein Erlebnis war’s trotzdem, das Experiment geht als geglückt in die Sportgeschichte ein.

Für Martin Kaindl, den Organisator, war es klar – nur die zähesten Läufer halten die 72 Kilometer in drei Tagen überhaupt durch, „nur die ‚komplettesten‘ Läufer können am Ende die Tour de Tirol gewinnen.“ Auf dem Programm standen ein Stadtlauf, ein Bergmarathon und ein Halbmarathon. Hobbyläufer wie Weltklasseathleten stellten sich der Herausforderung. Jonathan Wyatt etwa, der fünfmalige Berglaufweltmeister, oder die Marathon-Spezialisten aus Kenia, Ambrose Bitok, Micah Kemboi sowie Geoffrey Rugut, und auch Tirols Berglauf-Asse Markus Kröll und Patrizia Rausch waren dabei. Den „Zehner“ in der Stadt spulten die Läufer noch ohne Probleme ab, doch schon beim Kaiser-Marathon über die hohe Salve und die Bergstation Hartkaserbahn – zwei Gondelfahrten und Schneefall inklusive – kamen selbst die Topleute ins Straucheln. Markus Kröll gab trotz drei Minuten Vorsprung nach 14 Kilometern auf. Berglauf-Star Martin Cox aus England wurde es während der sechsminütigen Gondelfahrt zu kalt – fünf Kilometer danach gab er ebenso auf wie der Kenianer Rugut. Nur Jonathan Wyatt zündete einmal mehr seinen Turbo. Zum Vergleich: Rugut und Co. liefen bergauf einen Schnitt von 11 km/h, Jonathan Wyatt kletterte mit 14 Kilometern pro Stunde bergauf. 15 Minuten vor dem Rest des Feldes kam der Neuseeländer ins Ziel, schnaufend und geschafft, in 2:53 Stunden. Beim abschließenden Halbmarathon holte er gemeinsam mit der bärenstarken Patrizia Rausch den Gesamtsieg. 97 Läufer beendeten die Tour; darunter auch Albuin Schwarz, der als bester Tiroler Sechster wurde.