Wenn Träume Wirklichkeit werden


Stefan Chrtiansky - ein Trainer am Ziel seiner Träume / Foto: Parigger

Wenn der Wille Berge versetzt oder wenn Tiroler Volleyballer Europa ins Visier nehmen – rund 2.000 begeisterte Besucher verwandelten die restlos ausverkaufte USI-Halle in einen Hexenkessel, in dem die an sich Europacup-gestählten Gäste aus Friedrichshafen förmlich untergingen. Nach dem 1:3 am Bodensee musste ein 3:0 gelingen, um den Aufstieg unter Europas Top 7 zu fixieren. Versprochen, gehalten!

Dabei waren die Vorzeichen vor dem Anpfiff alles andere als perfekt gewesen, zumindest in personeller Hinsicht: Wie schon beim Hinspiel musste Paulo Victor Costa da Silva wegen eines Muskeleinrisses im rechten Oberschenkel passen. Dabei wäre der Brasilianer ein perfektes Trumpfass gewesen.

Zudem hielt Annahme-Spezialist Eerik Jago nach einer Bänderüberdehnung im Knöchel nur bei einer Fitness von gefühlten 80 Prozent. Zu wenig, um einen Einsatz des Esten von Beginn an zu riskieren in einem Alles-oder-nichts-Match. Also musste in diesem Hochkaräter wieder einmal der Junior von Beginn an ran – der 20-jährige Trainerfilius Stefan Chrtiansky. Ein Talent mit Gütesiegel. Einer für alle, alle für einen.

Hypo steckte die Ausfälle weg. Schlaghammer Gabriel Chocholak brachte zu Beginn gleich drei Servicegranaten durch, das Flatterservice von Daniel Gavan bereitete Friedrichshafen ordentlich Schmerzen, der Block um Russell Holmes stand, das Carletti-Aufspiel saß und die Tiroler führten 13:7. Keine Spur von Selbstzweifeln, der Hypo-Express rollte nach der 1:3-Auswärtsniederlage dem so wichtigen ersten Satzgewinn entgegen. Gavan setzte den Ball zum 25:22 unter frenetischem Jubel der 2.000 Fans ins Feld.