Viel gewollt, wenig erreicht


Eine schmerzhafte Landung auf dem Sandboden der Tennis-Realität gab es für Österreichs Davis-Cup-Team in Kitzbühel. / Foto: GEPA

Mehr gebrochen als geknickt trat Dominic Thiem vor das Mikrofon und starrte konsterniert große Löcher in die Luft, als alles vorbei war. „Es tut extrem weh, das ist klar. Die Enttäuschung ist jetzt riesig“, wiederholte Österreichs Tennis-Jungstar den Satz, den er schon nach dem ersten Wettkampftag, nach seiner ersten Niederlage, von sich gegeben hatte.

Nur dieses Mal hatte der Satz viel mehr Gewicht. Denn Thiems glatte Drei-Satz-Niederlage mit 4:6, 6:7, 3:6 gegen Robin Haase besiegelte die endgültige Pleite in der Europa-Afrika-Zone des Davis Cups. Es war alles bereits gelaufen, noch ehe das angekündigte Gewitter auftauchte – und ehe Andreas Haider-Maurer um die Entscheidung hätte spielen können.

Drei Tage Tennis in Kitzbühel, eine Premiere: Fünf Partien lagen hinter Österreichs Team, die letztlich in eine 2:3-Abfuhr mündeten, die bitter schmerzte, weil sie den Verbleib in der Europa-Afrika-Zone 1 bedeutete. Ändern wird sich an der Ausgangslage nichts: Der Fahrstuhl zurück in die Weltgruppe (zuletzt 2013) steckt bis frühestens 2017 fest, nächstes Jahr wird wie heuer im März die erste Runde gespielt, im Juli dann die zweite und im September das Play-off.

Vielleicht sogar wieder in Kitzbühel, denn die Gamsstadt hat sich mit einem großen Ausrufezeichen als Spielort für kommende Aufgaben empfohlen. Offiziell kamen an allen Tagen rund 9.000 Zuschauer, von denen wiederum ein großer Teil aus den Niederlanden kam. Das rund 300.000 Euro schwere Budget war gut angelegt, in Zukunft soll Kitzbühel neben den Generali Open noch mehr hochklassiges Tennis in Form des Davis Cups sehen. „Die Gäste waren zufrieden. Das macht Lust auf mehr“, sagte Clubpräsident Herbert Günther.