Am Sand – aber Zass hielt durch


Bianca war auch von Verletzungen und Schmerzen nicht zu stoppen ... / Foto: GEPA

Lange hatte es gedauert, ehe Sara Montagnolli in den Beachvolleyball-Stadien ihre Nachfolgerin beobachten durfte; doch dann kam Bianca. Die Westendorferin Bianca Zass war jedenfalls die einzige Tirolerin bei der Europameisterschaft in Klagenfurt. Dank Riesenehrgeiz und verbissenem Kampfgeist, allen Hindernissen zum Trotz. Stationen eines Leidensweges.

Die untypische Handbewegung nach dem Aufstehen ist automatisiert: Mit einer Hand stützt sich Bianca am Waschbeckenrand ab, in der anderen hält sie die Zahnbürste und putzt sich die Zähne. Ohne ihre helfende Hand könnte sich die Westendorferin nicht einmal den Mund ausspülen: „Weil ich mich nicht so weit runterbeugen kann.“ Ein Gleitwirbel im Lendenwirbelbereich macht der 30-Jährigen seit nunmehr 14 Jahren das Leben schwer.

Allerdings nicht nur dieser. Zass muss mittlerweile achtgeben, welcher Arm ihre Stütze ist. Denn auch ihre rechte Schulter wirkt ab und zu durch ein Impingement-Syndrom (Einklemmen der Sehne) zerbrechlich. Jammern kommt jedoch nicht in Frage. Zass beißt lieber die Zähne zusammen. Immer wiederkehrende Knieprobleme erwähnte die Partnerin von Valerie Teufl nur in einem Nebensatz, bevor sie ansetzte, von ihrer Freude an diesem Sport zu schwärmen. Die Teilnahme an den Europameisterschaften in Klagenfurt war dabei mit eingeschlossen.

Die vorhersehbare 0:2-Auftaktniederlage gegen die starken deutschen Damen Karla Borger und Britta Büthe konnte diese nicht trüben: „Wir sind so froh, überhaupt in Klagenfurt dabei zu sein. Wir waren überrascht, so gut mitgehalten zu haben“, betonte die einzige Tirolerin bei den Titelkämpfen in Kärnten. So hakte sie in ihrer rationalen Art die Partie in der Kategorie „Reinkommen, ein Gefühl bekommen“ ab.