Vanessa im Goldrausch


Vanessa mit ihrer Medaillen-sammlung. / Foto: Rottensteiner

Die Augen versteckte sie hinter einer coolen Sonnenbrille, die Haare waren zum adretten Zopf geflochten. Der Rennanzug erstrahlte in Österreichs Landesfarben. Ein attraktives Bild von Vanessa Bittner, aufgenommen kurz vor dem Start zu ihrem ersten Bewerb bei der Speedskate-EM in Wörgl, dem Rennen über 300 Meter. Fast logisch, dass die fesche Tirolerin in 25:973 Sekunden die Goldmedaille holte. „Ich bin überglücklich, dass ich gleich am ersten Tag zuschlagen konnte“, sagte die erst 20-Jährige, die im Juniorenbereich bereits etliche Titel einheimsen konnte, in der allgemeinen Klasse war es eine Premiere. „Dass es gleich im ersten Rennen gereicht hat, macht mich stolz und nimmt den Druck nicht nur von mir, sondern vom ganzen Team.“

Das sollte sich positiv auswirken. Zweites Rennen, zweiter Triumph. Nach der Machtdemonstration über 300 Meter fuhr Vanessa über 500 Meter bereits die zweite Goldmedaille ein. Nach dem Start im Finallauf war die 20-Jährige zwar kurz auf die zweite Position abgerutscht, aber dann beschleunigte der Bittner-Express auf Höchstgeschwindigkeit. „Es gibt nur ein Gas: Vollgas! Ich bin sehr glücklich“, jubelte die Tirolerin im Ziel.

Verständlich, denn letztlich klappte es in Wörgl auch im dritten Rennen: Bittner schnappte sich dort die dritte Goldmedaille. Eine volle Ausbeute, nachdem sie zu Beginn noch das Motto ausgegeben hatte, dass eine Medaille zu Hause schön wäre. „Ich habe mir nicht gedacht, dass es so gut läuft, vor allem, weil ich heuer mit der Matura so viel zu tun hatte“, sagte Bittner – und jedes Mal, wenn von sechs Goldenen bei drei ausstehenden Starts die Rede war, dann begann sie zu lächeln. „Na ja, jetzt schauen wir mal, wie es läuft.“