Tirols Skicrosser räumten ab


WM-Gold - Familientradition bei den Matts / Foto: GEPA Karin Huttary auf dem Weg zu WM-Silber / Foto: GEPA

Was Mario kann, das kann ich auch. So oder so ähnlich dürfte Andreas Matt gedacht haben. Er fuhr in der Spur seines berühmteren Bruders und eroberte WM-Gold. Aber nicht in Tirol, in Japan. Auch nicht im Slalom, sondern im Skicross. Jenem alpinen Bewerb, in dem jeweils vier Fahrer in einem mit Wellen, Sprüngen und Steilkurven gespickten Schnee-Labyrinth um die Wette brettern.

„Wahnsinn“, sagte Matt, als er im Finale auf dem Zielsprung seinen bis dahin führenden Landsmann Thomas Zangerl (Walchsee) abfangen konnte und aus dem Schatten seines Bruders trat. Wie Mario wollte auch Andreas Skirennläufer werden. Im Hauptschulalter fielen aber die Erfolge aus. Deshalb stellte er die Skier in die Ecke und verschrieb sich mit Haut und Haar dem Snowboard.

Nach dem Sieg Marios in St. Anton war Andreas wieder heiß aufs Skifahren. Für eine Weltcupkarriere war es aber zu spät. Nicht aber für eine Skicross-Laufbahn. Dass der 26-Jährige vom WM-Thron strahlt, hat er auch Günther Mader zu verdanken. Der Rennsportleiter war es, der Andreas 2003 den Skicross-Sport schmackhaft gemacht hat. Der Rest ist bekannt.

Die Innsbruckerin Karin Huttary, die sich 2005 zu ersten Skicross-Weltmeisterin gekrönt hatte, musste sich nur der Kanadierin Ashleigh Mc-Ivor beugen und freute sich über WM-Silber. Riesenpech allerdings für Karin Huttary beim Abschlusstraining für den Skicross-Weltcup. Im französischen La Plagne stürzte die Tirolerin, zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu und musste sich noch am gleichen Tag einer Operation unterziehen. „Wenn es dir gut läuft, dann fühlst du dich unverwundbar, aber gerade beim Cross ist die Verletzungsgefahr sehr hoch.“