Prestige-Siege nützten nichts


Jubel nach Triumphen über die Erzrivalen Schweiz und Deutschland - und dennoch musste Österreichs Eishockeyteam absteigen ... / Foto: EPA/Filip Singer

Im Normalfall kann der österreichische Sportfan ja nicht davon ausgehen, dass er im Eishockey zum Beispiel bei einer A-Gruppen-Weltmeisterschaft einen Erfolg über die Schweiz bejubeln darf. Bei den Titelkämpfen in Prag wurden gleich im Eröffnungsspiel von der ÖEHV-Auswahl die Prognosen auf den Kopf gestellt. Anders formuliert: Österreich besiegte die Schweiz, 2013 Vizeweltmeister, mit 4:3 nach Penaltyschießen. Die Sensation war perfekt.

Dabei hatte man Schlimmes befürchten müssen, als es nach 74 Sekunden erstmals im Kasten von ÖEHV-Tormann Bernhard Starkbaum eingeschlagen hatte. Doch der frühe Nachmittag in der mit 13.953 Zusehern prächtig gefüllten O2-Arena in Prag sollte reichlich Wendungen und Überraschungen parat haben. Dreimal geriet die ÖEHV-Auswahl in Rückstand, dreimal konnte sie ausgleichen, um letztlich im Penaltyschießen sensationell mit 4:3 die Oberhand zu behalten.

Tormann Starkbaum und Konstantin Komarek, der als einziger Schütze traf, hießen die österreichischen Helden in der finalen Entscheidung. „Das war beim Penalty genau mein Move, den ich schon in Salzburg ein paarmal probiert habe. Ich habe lange gewartet und bin geduldig geblieben, das war wichtig. Viel Platz war nicht mehr zwischen Stange und Schoner, aber es hat gereicht“, frohlockte der Siegestorschütze.

Und Michael Raffl, der einzige NHL-Legionär im WM-Aufgebot, sprach von einem überragenden Kollektiv. Und davon, „dass alles von harter Arbeit kommt und man sich irgendwie Glück auch erarbeiten kann“. Eine Devise, die dann im zweiten Spiel nicht umgesetzt werden konnte. Gegen bärenstarke Schweden mussten sich die mit dem Tiroler Daniel Mitterdorfer aufmarschierten Österreicher nach starkem Beginn mit 6:1 geschlagen geben.