Gregor Bloéb, selbst kein Kind von Traurigkeit, schüttelte immer wieder den Kopf: „Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn.“ Und damit waren nicht vordergründig die arktischen Temperaturen gemeint. Das Thermometer zeigte ja gnadenlose elf Minusgrade. Auf Wunsch seiner Kinder eigens von Theaterproben aus Wien zum Air & Style angereist, kam Tirols Schauspielstar aus dem Staunen nicht heraus. Denn soeben hatte der Vorjahres-Dritte, Werner „Werni“ Stock, einen stylishen Trick bombensicher in den pickelharten Auslauf gesetzt – Höchstpunktezahl.
„Respekt“, klatschte dazu auch der dreifache Air & Style-Champion Stefan Gimpl in die Hände. Es sollte aber das einzige Glanzlicht des Zillertaler Publikumslieblings bleiben. Nach zwei verpatzten Erstrunden-Jumps zog später der 24-jährige Tuxer im K.-o.-Duell gegen den schwedischen Qualifikanten Niklas Mattson den Kürzeren. „Superschade, denn bei diesen unglaublichen Fans wäre ich noch so gerne weitergesprungen“, so Stock.
Stichwort Qualifikation: Dort war bereits für die anderen rot-weiß-roten Hoffnungsträger Clemens Schattschneider, Peter König und Tom Klocker Endstation. Nur ein schwacher Trost, dass auch der Bergisel-Sieger 2009, Marko Grilc (SLO), ebenso früh seine Segel streichen musste. Die Entscheidung: Mit dem Finnen Peetu Piiroinen, Sebastien Toutant aus Kanada und dem Belgier Seppe Smits hatten durchwegs die Top-Favoriten das Superfinale erreicht, Stock-Bezwinger Mattson war der Vierte im Final-Bunde.
Die Temperatur war inzwischen auf minus 13 Grad gefallen. Egal: Der Bergisel kochte gleichsam. Und ein 23-jähriger Finne war in seinem Element. Hatte er im Vorjahr noch dem Kanadier Mark McMorris den Vortritt lassen müssen, so schlug diesmal die große Stunde des Peetu Piiroinen. Der Blondschopf verwies Smits, Toutant und Mattson auf die Plätze.