Melanie ließ sich versilbern


Auf Batkowski ist eben Verlass / Foto: Parigger

Das Motto „Dritte bin ich eigentlich oft genug gewesen“ besitzt mittlerweile seinen festen Platz an der Zimmertüre in der Heimat in Schönberg. Melanie Batkowski, 23, Naturbahnrodlerin und zweifache Weltcup-Siegerin, kann aber auch anders. Und zwar dann, wenn „alles zusammenpasst“, so Batkowski. Wie diesmal: Da raste die gelernte Buchhalterin zunächst einmal beim Weltcup im frostigen Novouralsk in Russland auf Platz zwei hinter Lokalmatadorin Ekatharina Lavrentjeva.

Novouralsk und Batkowski, das ist überhaupt eine spezielle, weil erfolgsverwöhnte Beziehung. Just auf der eisigen Piste gewann sie ihre einzigen beiden Weltcuprennen (Februar und Dezember 2009). So gesehen war dieser Erfolg also noch nicht das höchste der Gefühle. Das folgte, als auf derselben Bahn die Europameisterschaft ausgetragen wurde. Der Saisonhöhepunkt. Und Batkowskis Aussage „Mein Ziel ist eine Medaille“ war zugleich eine knallharte Kampfansage.

Wenn auch schon zwei WM- und ein EM-Titel im Team auf ihrer Visitenkarte standen, so blieb ihr ein Triumph im EM-Einzel bis zuletzt verwehrt. Meist endete das Rennen auf dem enttäuschenden vierten Rang. Im geliebten Russland – der Heimat des Erfolges – schien nach gelungenem Weltcup-Einsatz der Erfolg nun zum Greifen nahe.

Und siehe da – tatsächlich holte die Tirolerin die Silbermedaille – nur geschlagen von der erneut überragenden Russin Ekatharina Lavrentjeva, die ihren bereits vierten EM-Titel einfuhr. „Kathi war unschlagbar. Ich bin zufrieden, ich habe mein Ziel erreicht. Ich habe versucht, meine Läufe möglichst fehlerfrei zu fahren“, meinte die Schönbergerin, die sich innerhalb von drei Läufen vom dritten auf den zweiten Rang nach vorne arbeitete.