Österreichs Handballer verblüfften


Traumstart von Österreichs Santos in die EM. / Foto: GEPA Österreichs Handballfans jubelten in Dänemark. / Foto: GEPA

Im Grunde genommen hatten nicht einmal die größten Optimisten daran gedacht, doch letztlich wurde die Auftaktpartie der Handball-Europameisterschaft für Österreichs Team zu einem wahren „Genuss-Spiel“. Gegen Tschechien, das vor allem durch den Welthandballer und Zwei-Meter-Hünen Filip Jícha von sich reden machte, präsentierte sich das rot-weiß-rote Team jedenfalls bärenstark und gewann mit 30:20 (14:9). Just als es darauf ankam, gelang der höchste Sieg gegen den Nachbarn überhaupt.

Angefangen von Tormann Nikola Marinovic bis hin zu den Flügelspielern – die Österreicher traten als eine Einheit aufs Parkett, gegen die Tschechien kein probates Mittel fand. Teamchef Patrekur Jóhannesson und Co-Trainer Erwin Gierlinger hatten die Mannschaft perfekt eingestellt. Für Gierlinger, der auch als Schwaz-Trainer fungierte, war die starke Defensivleistung der Schlüssel zum Erfolg. „Dieser Sieg ist natürlich überragend. Wir haben am Punkt die Leistung abgeliefert“, jubelte er. Die Deckung sei „sensationell gut“ gestanden, die Flügelspieler dadurch bestens ins Spiel gekommen.

Tschechiens Star Filip Jícha war mit nur sechs Toren quasi abgemeldet und konnte seine Torgefährlichkeit nicht wie gewohnt ausspielen. Ganz zur Freude von Gierlinger: „Wenn er zum Werfen kommt, ist man meistens zweiter Sieger.“ Teamkapitän Viktor Szilágyi konnte trotz lädiertem Sprunggelenk antreten und spendierte Schlussmann Marinovic Extralob. „Der Torhüter hat alle anderen übertroffen. Die Tschechen sind an ihm verzweifelt“, meinte er. Mit einem Sieg in die EM zu starten, sei freilich fantastisch: „Ich bin stolz. Man hat gemerkt, was für ein Geist in der Mannschaft steckt.“

Mit diesem Geist und dank der Schützenhilfe von Dänemark schafften die Österreicher dann auch den Aufstieg in die Hauptrunde, trotz einer 21:22-Niederlage gegen Mazedonien. Dort gab es dann allerdings gegen Island und auch Spanien nichts mehr zu gewinnen, lediglich Ungarn wurde besiegt, als gleichsam versöhnlicher Abschied von einer insgesamt doch zufriedenstellenden Europameisterschaft.