Kitzbühel im Wechselbad


Den Adlern wurden im Finish die Flügel gestutzt. / Foto: Hans Osterauer

Beim ersten Blick auf das Ankündigungsplakat schien es, als wäre die Zeit stehen geblieben. Tatsächlich waren einander Zell am See und Kitzbühel zum letzten Mal im Jahr 1995 in einem Play-off gegenübergestanden. Im März 2015 gab’s ein würdiges Revival, wenngleich – aus Kitzbüheler Sicht – mit einem unglücklichen Ende. 4:6 musste sich die Tiroler nach dramatischem Spielverlauf im ersten Viertelfinale geschlagen geben.

Ein Match, in dem Triumph und Niederlage nur Sekundenbruchteile auseinanderlagen. „Zu Beginn waren die Zeller klar besser“, konstatierte Hans Exenberger, sportlicher Leiter der „Adler“. So ging es aus Kitzbüheler Sicht auch mit 0:2 und 1:3 in die Drittelpausen. Dramatisch wurde dann das letzte Drittel: Innerhalb von nur acht Minuten trafen die Adler dreimal und lagen auf einmal in Führung. „Wir haben uns stark zurückgekämpft und gezeigt, dass wir ihnen wehtun können“, sagte Exenberger.

Es ging aber noch weiter: Zell nahm den Goalie vom Eis und schaffte 1:58 Minuten vor dem Spielende den Ausgleich: „Wir haben den Puck nicht weggebracht, dann passiert so etwas.“ Die Eisbären hatten endgültig Oberwasser: Nach dem 5:4 in der 59. Minute war das Empty Net Goal zum 6:4 nur noch Makulatur.

Doch die Kitzbüheler wollten Revanche, mussten sich allerdings im ersten Heimspiel nach unglücklichem Verlauf mit 5:4 nach Verlängerung geschlagen geben. Und wollten die routinierteren Zeller auch im dritten Aufeinandertreffen siegreich blieben, mussten die Gamsstädter – um den vorzeitigen Urlaub zu vermeiden – unbedingt Game vier für sich entscheiden. Es blieb beim „Wollen“.

Während sich die Salzburger einmal mehr als sehr effizient vor dem KEC-Tor erwiesen, vermochten die Gastgeber nicht einmal ein 5:3-Powerplay zu nützen, am Ende kam’s knüppeldick für die Adler, die mit wehenden Fahnen untergingen und das Match mit 2:8 und die Viertelfinalserie mit 0:4 verloren. Aber die Enttäuschung im Adlerhorst hielt sich in Grenzen: „Das war unser erstes Jahr“, so Exenberger, „wir haben viel gelernt.“