Abfahrer spielten Hirscher in die Karten


Abfahrtstriumphatoren von Garmisch: Baumann, Reichelt und Mayer. / Foto: GEPA

Ausgerechnet in der WM-Abfahrt in Beaver Creek waren die Österreicher schwer geschlagen worden, doch das Imperium schlug zurück. Und wie! Zweimal schnürten die ÖSV-Stars in den Abfahrten von Garmisch und Saalbach den Triplepack. Nach der historischen WM-Pleite und dem Dreifachsieg von Saalbach schlugen die ÖSV-Abfahrer in Garmisch erneut gnadenlos zu.

Während in Saalbach Matthias Mayer vor Max Franz und Hannes Reichelt triumphiert hatte, gewann der Wahl-Innsbrucker Reichelt in Garmisch vor Romed Baumann und Mayer. Sensationell. Vor allem die Leistung von Baumann, der so lange dem Abfahrtsstockerl nachgefahren war, ehe es nun – quasi vor der Haustüre – klappte. Nur um eine Hundertstel langsamer als der Sieger. Mangelndes Glück oder Pech?

Auch Stunden, nachdem Romed im Ziel war, wollte er nichts von Pech wissen. Und sagte auf der gemeinsamen Heimfahrt mit Freundin Vroni, was er bereits im Zielraum von sich gegeben hatte: „Eine Hundertstel ist eine Hundertstel. Und da es doch ein Zeiterl her ist, dass ich das letzte Mal auf einem Abfahrtspodest gestanden bin, hält sich der Ärger in ganz engen Grenzen.“ Augenzwinkernder Nachsatz in Richtung seines siegreichen Team- und Salomon-Markenkollegen Hannes Reichelt: „Hannes hätte sich ruhig noch eine Hundertstel Zeit lassen können, dann hätten wir beide was davon gehabt.“

Aber auch so überwog klar das Positive beim Hochfilzner, der am 4. Februar 2012 in Chamonix letztmals von einem Abfahrtsstockerl gelacht hatte. „Ich knabbere schon den ganzen Winter daran, dass ich einen Lauf von oben bis unten fehlerfrei hinbekomme.“ Diesmal, auf der wegen hartnäckigem Nebel verkürzten Kandahar-Piste, gelang es ihm. Mehr oder weniger. „Durch den Neuschnee war die Piste weniger kompakt als im Training, da ist es nicht so einfach, überall hundertprozentig auf Zug zu bleiben.“