Janine Weber schrieb Geschichte


Ein Tiroler Eishockey-Export erzielte das Goldene Tor. / Foto: GEPA

Angefangen hatte Janine Weber wie die meisten Eishockey-Kids im Raum Innsbruck. 1996 kam die inzwischen 23-Jährige in der Eislaufschule des HC Innsbruck erstmals in Kontakt mit dem Sport, der sie nun berühmt machte. Zumindest in Boston. Denn dort schoss die Tirolerin die Boston Blades zum Titel in der nordamerikanischen Frauen-Eishockey-Liga CWHL (Canadian Women’s Hockey League). Die österreichische Nationalspielerin erzielte im Finale den Siegestreffer zum 3:2-Erfolg über die Montreal Stars und sicherte Boston damit den Clarkson Cup, das Äquivalent zum Stanley Cup der NHL.

Ihren Goldtreffer in der dritten Minute der Verlängerung wird sie so schnell sicher nicht vergessen. „Das ist das wichtigste Tor, das ich jemals geschossen habe. Den Clarkson Cup zu gewinnen, ist der Traum von jeder Spielerin“, sagte Weber, die erst im Sommer vom College-Eishockey in Providence in die CWHL gewechselt war. Noch mehr Glanz erhalten die Leistungen, wenn man bedenkt, dass die Offensivspielerin eine der wenigen Europäerinnen ist, die überhaupt den Sprung in die höchste Frauen-Liga in Nordamerika geschafft haben.

Dabei war Webers Weg an die Spitze des Dameneishockeys keineswegs vorgezeichnet. Nach der Eislaufschule spielte Weber für Zirl, die Red Angels Innsbruck bzw. erneut den HCI. „Mit 15 habe ich mich entschlossen, nach Salzburg zu gehen, um in der DEBL (Anm.: Erste österreichische Damen-Liga) spielen zu können“, erzählte Weber. Das Studium führte sie dann nach Wien, wo sie für die Sabres auf Torjagd ging.

Das machte sie so gut, dass sie ein Stipendium am Providence College erhielt. Nach einem Jahr in der College-Mannschaft folgte im Sommer der Sprung nach Boston. Der Rest ist Geschichte. Und in Innsbruck rieben sich dann sicher einige die Augen, als sie sahen, wie weit die kleine Janine gekommen war.