In aller Freundschaft zu Bronze


Bernadette Graf jubelt nach dem Gewinn der Medaille Fotos: GEPA

Wer erinnert sich nicht an die britische Krimiserie „Die Zwei“, in der Roger Moore und Tony Curtis die Hauptrollen spielten. Natürlich ist der Vergleich mit Bernadette Graf und Kathrin Unterwurzacher, dem Tiroler Judo-Duo, ein wenig weit hergeholt, aber immerhin: Auch die zwei Mädels gelten in ihrem Sport als unzertrennliches Paar. „Bei Wettkämpfen motivieren und unterstützen wir uns gegenseitig. Dadurch sind wir immer wieder zu neuen Höchstleistungen fähig“, erklärte Bernadette Graf ihr gutes Verhältnis zu ihrer Trainingspartnerin vom Judozentrum Innsbruck.

Und es hatte jedenfalls ganz den Anschein, als hätte beim Judo-Weltcup im türkischen Samsun die Top-Leistung der einen auch die andere beflügelt: Kathrin Unterwurzacher (bis 63 Kilogramm) sicherte sich den dritten Platz in der allgemeinen Klasse. Im Kampf um Bronze legte die 20-Jährige sogar U-23-Europameisterin Nina Milosevic aus Slowenien auf die Matte. Eine gelungene Revanche, denn bei der EM in Prag hatte sie noch den Kürzeren gezogen.

Tags darauf war der Auftritt von Bernadette Graf ebenso von Erfolg gekrönt: In der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm tat sie es Unterwurzacher gleich und holte Bronze. Im entscheidenden Duell gegen Ekaterina Denisenkowa wuchs Bernadette quasi über sich hinaus. „Die Russin war stark, aber mit meinem Griff und einer ausgeklügelten Taktik konnte ich gewinnen“, analysierte Graf.

Trainer Marko Spittka war von den gezeigten Leistungen angetan und lobte die „taktische Meisterleistung“, zumal das Duo nach dem Wechsel von der Klasse U-23 in die allgemeine Altersklasse erfolgreich Fuß fassen konnte. „Unsere Mädels haben sich selbst bestätigt. Mit dieser hervorragenden Leistung hat keiner gerechnet“, erklärte ein euphorischer Martin Scherwitzl, ÖJV-Vizepräsident und Obmann des Judozentrum Innsbruck. Und natürlich: Nach dem gelungenen Auftritt auf der „großen Bühne“ rückte für die beiden Freundinnen nun die Olympiateilnahme 2016 in Griffweite. „Die Erfolge bestätigen, dass sie für diese Aufgabe bereit sind“, meinte Scherwitzl.