Graf glänzte mit EM-Bronze


Medaille zaubert ein Lächeln in Bernadettes Gesicht / Foto: GEPA

Nach Silber, das Sabrina Filzmoser mit einem Oberarmbruch bezahlt hatte, gab es am zweiten Tag der Judo-EM in Budapest die nächste Medaille. Und das edle Stück in Bronze steuerte die erst 20-jährige Tirolerin Bernadette Graf in der 70-Kilogramm-Klasse bei. Mit totalem Einsatz der letzten Reserven brachte Bernadette eine Shido-Wertung (Gelbe Karte) gegen die Schweizerin Juliane Robra über die Distanz, um sich dann die Augen zu reiben, als wäre sie aus einem Traum erwacht. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich bin sprachlos, aber überglücklich“, meinte der Nachwuchsstar, aus dem ein kleiner Stern geschlüpft war. „Ich bin im Moment total am Ende!“ Und das, obwohl gerade erst die Zukunft bei den Großen begonnen hatte.

Auch Nationaltrainer Marko Spittka, der sich die Seele am Mattenrand aus dem Leib geschrien hatte, schwebte ein wenig fassungslos auf Wolke sieben. „Ich kenn’ die Bernie ja, seit sie 13 Jahre alt war“, so Spittka, bei dem sich die neue „Judo-Gräfin“ aus Tulfes ebenso bedankte wie bei ihren beiden Heimtrainern Gernot Frei und Martin Schwerwitzl. Für Spittka bedeutete das Graf-Bronze den ersten persönlichen Triumph, weil sie aus seiner Generationen-Schule kommt. Wie auch Kathrin Unterwurzacher, die im ersten Kampf (63-Kilogramm-Klasse) gegen die Lokalmatadorin Gercsák die Nerven weggeschmissen und danach Selbstkritik geübt hatte. „Ich war selbst schuld.“