EURO-Ticket in Innsbruck fixiert


Im Innsbrucker Jubelsturm die Qualifikation geschafft / Foto: Parigger

Österreichs Handballer hatten mit dem 30:25 gegen Russland die Europareifeprüfung bestanden. Mit Auszeichnung. Und das in Innsbruck. Schon das 12:12 mit dem Pausenpfiff gegen den WM-Siebenten 2013 wäre unter tosendem Applaus genau jenes Resultat gewesen, das Rot-weiß-rot sicher zur EURO 2014 befördert hätte. Im Prinzip war das Ergebnis nach 30 Minuten aber nur noch Makulatur oder nach den drei sensationellen Punktegewinnen in den beiden Partien gegen Serbien (Vizeeuropameister 2012) noch viel mehr zusätzliches Prestige gewesen.

Denn ein 35:33-Erfolg der Weißrussen in Slowenien hatte das ÖHB-Team nach ca. 20 Spielminuten, unabhängig vom eigenen Resultat, zu diesem Zeitpunkt nämlich schon zum besten Dritten aller sieben Quali-Gruppen gekürt. Kein Wunder, dass der Gang von Präsident Gerhard Hofbauer zum Pausentee schon äußerst entspannt und voll harmonischer Klänge gewesen war.

„Wir haben in der meiner Meinung nach besten Gruppe gespielt und den Aufstieg geschafft. Das ist sensationell, aber jetzt wollen wir dieses Spiel natürlich auch noch gewinnen“, herrschte bei Hofbauer und Co. in der TIWAG Arena längst der Genussfaktor vor. Marke „Heimat, bist du großer Söhne“. Zumindest zur Stunde im Handball mit einer Vielzahl von starken Deutschland-Legionären.

Trotz aller Musikstückln („I am from Austria“, „Radetzkymarsch“ usw.) hatte sich der Matchbeginn aus heimischer Sicht zunächst eher schleppend präsentiert. Erst nach zwei Kontertoren von Robert Weber und Raul Santos war Österreich im Fahnenmeer der ausverkauften Halle erstmals in Front (8:7) gegangen.

Spätestens nach dem Wechsel konnten die rot-weiß-roten Handballhelden wie z.B. Goalie Nikola Marinovic auf europäischer Bühne im hellsten Scheinwerferlicht glänzen. Aller Ballast war abgefallen und nach acht Spielminuten im zweiten Durchgang holte auch der Hallensprecher das (noch uninformierte) Publikum mit ins Boot. „Bitte stehen Sie alle auf, ich darf Historisches verkünden: Österreich ist bei der Handball-EM.“

Aus den Boxen dröhnte zunächst „Sweet Caroline“, jener Hit, der bei der Heim-EURO 2010 der Gassenfeger gewesen war, ehe die Fans „Oh, wie ist das schön“ anstimmten. Die 19:15-Führung auf der Anzeigetafel trug das Übrige zu einem Handball-Feiertag im Juni 2013 bei. Nach dem 30:25 im allerletzten Gruppenspiel spielen Österreichs Gladiatoren vom 12. bis 26. Jänner 2014 in Dänemark auf.