Ein bescheidener Jubilar


Hans Binder - der erste Tiroler in der Formel 1 / Foto: Enik

Es war 1976, das Jahr des fürchterlichen Unfalls von Niki Lauda auf dem Nürburgring, als der erste Tiroler in der Formel 1 „registriert“ worden war – Hans Binder. Zwei Wochen nach dem Drama im GP von Deutschland – Lauda lag in kritischem Zustand in der Klinik – und ausgerechnet im GP von Österreich durfte der Zillertaler ins Cockpit des Ensign anstelle von Chris Amon. Er beendete das Rennen zwei Plätze vor Emerson Fittipaldi als Neunzehnter. Ohne große Worte.

So wie er heuer seinen 65-er feierte. „Ich bin nicht der Mensch für große Feierlichkeiten und habe darauf auch nie großen Wert gelegt. Gesundheit, eine glückliche Familie und unternehmerischen Erfolg wünscht man sich immer und sicherlich nicht nur an einem Geburtstag“, meinte Hans Binder bescheiden. Er kam in den zwei Saisonen (1976/77) in der Königsklasse auf insgesamt 13 Starts. Neffe René Binder fährt derzeit in der Formel-Nachwuchsserie GP2.

Und wie sieht der Jubilar die Formel 1 heute – mit Abstand? „Vor allem technisch liegen zwischen dem, wie ich die Formel 1 damals erlebt habe, und der Gegenwart Welten. Was sich seit meiner Zeit extrem zum Positiven verändert hat, ist natürlich die Sicherheit. Was sich leider in die falsche Richtung bewegt hat, sind die ausufernden Kosten. Wenn ich daran denke, dass das Formel-1-Team von John Surtees damals ein Budget von etwa 15 Millionen Schilling hatte, kann man über die irren Summen von heute nur noch den Kopf schütteln.“