Als in Innsbruck die Träume platzten


Dennis Novak (links) gratuliert Novak Djokovic / Foto: APA

Die Hoffnungen auf ein riesiges Tennisfest in Innsbruck waren groß gewesen. Doch dann verletzte sich erst Dominik Thiem und musste seine Teilnahme absagen, dann kam noch Corona und die Entscheidung: keine Zuschauer. Anders formuliert – da spielt die Nummer eins der Welt in der Olympiahalle und niemand kann es sehen. Ein Trauerspiel.

Apropos Djokovic – der vielfache Grand-Slam-Sieger selbst genoss weniger den Auftritt auf dem Platz, als vielmehr das Rundherum. Der Serbe, ein passionierter Skiläufer („Nach dem Tennis meine Nummer eins an Sportarten“) bekam Ski geschenkt sowie ein Meet & Greet mit Tirols Olympiasieger Benjamin Raich. „Ich habe gleich mit Benjamin gesprochen. Das wäre unglaublich, wenn sich das ausgeht“, sagte Djokovic.

Dass davor Österreichs Team ohne Thiem gegen die Serben (mit Djokovic) 3:0 verloren hatte, war zu erwarten gewesen und trotz eines beherzten Auftritts mussten sich Juri Rodionov und Co. im zweiten Spiel auch Deutschland mit 2:1 geschlagen geben.

Die ÖTV-Träume waren also relativ schnell geplatzt, obwohl der 22-jährige Wiener im zweiten Gruppenspiel gegen Deutschland den weitaus höher eingestuften Dominik Koepfer glatt 6:1, 7:5 besiegt und dabei eine bärenstarke Leistung abgeliefert hatte. „Das war ein Meilenstein in meiner Karriere. Ich wollte immer für mein Land im Davis Cup gewinnen, damit ist ein Traum wahr geworden“, meinte der Weltranglisten-139., der sein Team als nominelle Nummer zwei in das Davis-Cup-Finalturnier geführt hatte.

Für Rodionov war es der erste Sieg im traditionellen Länderkampf und eine Bestätigung für den Weg, den er eingeschlagen hat – und der ihn, so wie Landsmann Dennis Novak zuvor, wieder von der Akademie von Wolfgang Thiem zurück zu Günter Bresnik bringt. „Von den Ergebnissen her hat es die letzten anderthalb Jahre nicht so gepasst“, meinte der Neo-Schützling des früheren Dominic-Thiem-Mentors.