Zwei Oldies mit der nötigen Coolness


Die nordischen Kombinierer Mario Stecher (links) und Bernhard Gruber / Foto: GEPA

„A bisserl zum Schwitzen“ habe er angefangen, meint Mario Stecher, als plötzlich diese Armada an Loipen-Jägern kurz vor Ende im Augenwinkel aufblitzt. Bernhard Gruber, sein kongenialer Kompagnon im Team-Sprint, rappelt sich da gerade „völlig blau“ aus dem Schnee hoch, ruft irgendetwas von Durchhalten, nicht aufgeben oder so ähnlich – ganz genau wusste das Gruber am Ende auch nicht mehr.

Gewissheit herrschte aber über die wichtigste Tatsache in Kuusamo – Stecher war als Erster ins Ziel gekommen und hatte gemeinsam mit Gruber den Team-Sprint der nordischen Kombination gewonnen. Es war der erste Sieg für die Österreicher nach 20 Jahren Pause.

Stecher, der 35-jährige Veteran im ÖSV-Kader, analysierte den 13. Weltcup-Triumph seiner Karriere in Finnland im Stile eines Routiniers: „Wir sind taktisch gut gelaufen, haben unseren Vorsprung wie geplant gehalten. Für das ganze Team ist das ein wichtiger Erfolg.“ Stabil laufen und solide springen, das sei das Erfolgsrezept gewesen, ergänzte der Olympiasieger aus dem Pitztal.

Gruber (30) wählte einen etwas weniger pragmatischen Weg. Der Salzburger mit der chaotischen Art, der stets für nette Anekdoten gut ist, entglitt zwar auch ein „Wir haben das Rennen von vorne kontrolliert.“ Doch angesprochen auf diese verheißungsvolle Liaison mit Stecher fing Gruber bunt zu erzählen an: „Mario und ich, wir pushen uns, treiben uns gegenseitig an. Bei uns passt einfach der Spirit.“ Spirit, das heißt so viel wie: Einstellung. Und da teilen sich die beiden eine weitere Eigenschaft: „Bei uns rennt immer der Schmäh. Das lockert das Ganze ein bisschen auf.“