Tirols Ringer trauern um einen ihrer Kämpfer


War als Funktionär unermüdlich für den Ringsport tätig: der verstorbene Bernhard Ernst / Foto: Parigger

Bernhard Ernst, der völlig unerwartet im Alter von 51 Jahren verstarb, setzte im Ringsport, aber auch abseits der Matte einiges in Bewegung. Der Landespolitiker war von März 2001 bis Jänner 2007 Obmann des RSC Inzing. Ein Vereinsfunktionär, der mit seiner akribischen Arbeit und seinem Engagement mitentscheidend dafür war, was der Verein heute ist: Tirols Nummer eins und ein familiärer Verein, der Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer wie etwa Marina Gastl hervorbrachte.

Viele Jahre hielt Ernst das Zepter im Tiroler Ringsportverband, von 2007 bis 2008 engagierte er sich als Präsident im österreichischen Ringerlager. Stets bekannt für seine Ideen, gelang es ihm, die Randsportart Ringen auf Landes- und Bundesebene populär zu machen. Dafür musste Bernhard Ernst oft kämpfen. Und das tat er. Er erlebte Höhen und Tiefen und trotzdem gelang es ihm fast immer, mit seiner Hartnäckigkeit Dinge durchzusetzen und Veränderungen herbeizuführen. So etwa im Jahre 2004, als er in seinem Dorf Inzing den Bau eines eigenen Ringsport-Zentrums realisierte.

Auch wenn Bernhard Ernst aufgrund seines politischen Engagements in der Tiroler Politik zuletzt keine offizielle Funktion in den Reihen der Ringer bekleidete, für seinen Sport hatte er immer ein offenes Ohr – und wurde deshalb im vergangenen Jahr auch mit der Ehrenmitgliedschaft im RSC Inzing ausgezeichnet. „Wir haben einen großen Visionär des Ringsports verloren“, sagt RSC-Inzing-Obmann Klaus Draxl. „Seine kritischen Anschauungen und Ideen werden fehlen.“

Ein langjähriger Wegbegleiter von Bernhard Ernst war die Höttinger Ringerlegende Franz Pitschmann, der das Amt des Landespräsidenten von Bernhard Ernst in der Folge übernahm. „Es war bekannt, dass er Strukturen verbesserte und sich einsetzte. Das ist ihm gelungen“, zeigt sich Pitschmann vom Tod seines Vorgängers betroffen. An Einsatzwillen habe es Ernst nie gefehlt: „Manchmal musste man Bernhard einbremsen, denn er wollte oft zu viel. Ich habe ihn als Sportfunktionär und als Menschen immer sehr geschätzt.“