„Wellenreiten“ in Zagreb


Hirschers Husarenritt in Zagreb / Foto: GEPA

Er fahre gerne abseits der Pisten, in tiefem Schnee, in ausgefahrenen Wannen – und diese Leidenschaft kam dem Marcel Hirscher im Slalom von Zagreb zugute: Mit 29 Hundertstelsekunden Vorsprung auf den Rosi-Mittermaier-Filius Felix Neureuther rettete sich der Salzburger als Sieger ins Ziel. „Ich stand mehrmals an der Kippe zum Ausfall“, gestand Hirscher nach der Zieldurchfahrt. Einige Male sei es „schon richtig eng gewesen“.

Eng, weil die Piste von Zagreb unter den warmen Temperaturen litt. Während zu Beginn des zweiten Laufs die Auflage noch glatt war, fanden sich gegen Ende „riesige Löcher“, wie es Neureuther formulierte: „Freestyle war gefragt!“

Auf Platz drei landete der Kroate Ivica Kostelić, der nach dem knappen zweiten Platz im Vorjahr unbedingt siegen wollte. Der Druck, erklärte er, sei jedoch enorm gewesen: „Das muss man sich vorstellen, als würde beim Nachtslalom von Schladming nur ein einziger Österreicher am Start stehen und alles konzentriert sich auf ihn.“ So habe er sich in Zagreb gefühlt, wo die 20.000 Fans vor Ort bengalische Feuer entzündeten, als er aus dem Starthaus schoss.

Die Piste selbst, sagte Kostelić, habe ihm gelegen: „Ich mag solche Verhältnisse, also wenn es richtig schwierig zu fahren ist.“ Dennoch habe er Fehler gemacht und sich damit die Fahrt zum ersten Sieg bei seinem Heimrennen verbaut. Der Ausgang des Weltcups zeuge jedoch auch davon, erklärte Kostelić, wie eng die Besten derzeit zusammenlägen: „Das Niveau ist hoch. Es gibt einige Fahrer, die auf einem extrem guten Level Ski fahren.“

Benni Raich landete z.B. zeitgleich mit seinem Landsmann Manfred Pranger auf Rang 20. „Dabei hatte ich das Gefühl, ich wäre gar nicht so langsam gewesen“, so der Pitztaler nach seinem Ritt über die wellige Piste.