Wattens im kollektiven Aufstiegsjubel


Die Entscheidung ist gefallen, mit dem 3:1 in Horn schaffte Wattens den Meistertitel und den Aufstieg / APA

Es war ein Augenblick, in dem die Wattener Fußballwelt für kurze Zeit stillstand – aber wirklich nur kurz! Dann, gegen 18.48 Uhr an diesem 1. Juni 2019, brachen alle Dämme, lagen sich am Spielfeld im niederösterreichischen Horn Trainer, Funktionäre, Schlachtenbummler jubelnd in den Armen, mit dem 3:1-Sieg in Horn war der Aufstieg in die erste Bundesliga endlich fixiert. Da hatte dem einzig verblieben Rivalen, der SV Ried, auch ein 3:1-Erfolg im Derby gegen die LASK Juniors nichts mehr genützt.

Präsidentin Diana Langes hatte Tränen in den Augen und erinnerte an Vater Gernot: „Ich bin überglücklich. Den Aufstieg widme ich meinem Papa.“ Trainer Thomas Silberberger sprach vom „größten Erfolg seiner Fußball-Laufbahn“ und Sportmanager Stefan Köck wusste nicht, wie sein Herz das die letzten Wochen ausgehalten habe. Wie auch immer – mit großen Emotionen kehrte die WSG Wattens an diesem denkwürdigen Tag nach 48 Jahren zurück in die höchste Spielklasse.

Dabei hatte Silberberger vor dem Anpfiff noch vielsagend den Kopf geschüttelt: „Die Anspannung ist riesig.“ Wie muss es da erst den elf Akteuren gegangen sein, die auf den Rasen der Horner Waldviertel-Arena schritten, um die Rückkehr in die Bundesliga zu fixieren.

Doch von Nervosität war bei den Tirolern zu Beginn keine Spur. Schon nach sechs Minuten oder genauer gesagt um 17.07 Uhr war der Aufstieg ganz nah, als Michi Svoboda eine Pranter-Freistoßflanke zum 1:0 in die Maschen wuchtete. Dass die SV Ried gleichzeitig mit 1:0 in Führung ging, war vorerst nur ein Nebengeräusch, die WSG schien sich nicht aufzuhalten zu lassen.

Nach dem 2:0 – erneut traf Svoboda nach Pranter-Eckball – war die Bundesliga-Tür nicht einen Spalt, sondern sperrangelweit geöffnet. Erst der 1:2-Anschlusstreffer von Miroslav Milosevic nach 38 Minuten ließ dann Nervosität sichtbar werden. Die WSG marschierte aber dennoch als Bundesligist zum Pausentee. Und Kelvin Yeboah machte mit dem 3:1 (78.) letztlich alles klar.

Um 18.48 Uhr brachen dann alle Wattener Jubel-Dämme. Um 19.14 Uhr wuchtete Kapitän Ferdinand Oswald den heißbegehrten Meisterteller inmitten von grün-weißem Konfetti und den Klängen von „We are the champions“ und „Sierra Madre“ in den Himmel.