Wahltiroler rettete Biathlon-Ehre


Mesotitsch kämpft bis zur Erschöpfung / Foto: GEPA

Hätte es den so hervorragenden vierten Rang von Daniel Mesotitsch nicht gegeben, dann hätte das Abschneiden des ÖSV-Teams beim WM-Sprint in Ruhpolding vor 28.000 Fans an den bisherigen Saisonverlauf erinnert. An einen, der quasi zum Vergessen ist. Denn als zweitbester Österreicher wurde Dominik Landertinger 28. („Ich habe mich gut gefühlt, lief aber nur mittelmäßig“), Christoph Sumann („Mir fehlen die Worte, das war vom ersten Meter an ein Murks – ich bin gelaufen wie von allen guten Geistern verlassen“) als Nummer drei unseres Teams 41., und Simon Eder musste Rang 46 hinnehmen.

Aber einer kam durch: der 35-jährige, aus Kärnten stammende Wahltiroler Mesotitsch. Mit ihm hatte in diesem Rennen wirklich niemand gerechnet. Nicht einmal er selbst. Und zwar, weil der Sprint nicht ganz seine Sache ist. Und weil er hohe Temperaturen hasst. Und so schaute er vorm Start auch skeptisch in den blauen Himmel. Die zwölf Plusgrade waren für die Wachstechniker eine echte Herausforderung. Aber der Ski, mit dem die ÖSV-Serviceleute Mesotitsch ins Rennen geschickt hatten, war für die Bedingungen perfekt.

Am Ende fehlten dem Routinier nach zehn Kilometern 9,4 Sekunden auf seine erste WM-Einzelmedaille. Trotzdem überwog beim Rosentaler die Freude. Der österreichische Beinahe-Held wollte nicht lamentieren, sondern sich nur freuen: „Besser geht’s für mich eigentlich nicht. Ich glaube, das war der beste Sprint seit Antholz 2010. Wenn mir vor dem Rennen wer gesagt hätte, dass ich Vierter werde, hätte ich sofort eingeschlagen. Mit Platz vier habe ich mir eine super Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen und mich schon fast für den Massenstart qualifiziert.“