Ohne Fitness war nichts zu holen


Verpassten die Qualifikation für das Finale - der Viererbob mit Markus Treichl, Markus Glück, Sebastian Mitter und Kristian Huber / GEPA Nur Rang 17 für Benjamin Maier/ Markus Sammer beim Heimweltcup / GEPA Nico Walther sorgte mit seinem Viererbob für eine Schrecksekunde im Ziel / GEPA

Mit einer Riesenenttäuschung endete der Bob-Weltcup auf der Bahn in Innsbruck-Igls. Für das beste Ergebnis hatten noch bei den Damen Katrin Beierl / Jennifer Onasanya gesorgt, die mit 0,93 Sekunden Rückstand auf die Deutschen Siegerinnen Mariama Jamanka / Annika Drazek Rang sieben eroberten.

Im Zweier hatten sich Österreichs Herren ja ohnehin keine Hoffnungen gemacht, die angeschlagenen Bobs von Österreich I mit Benjamin Maier / Markus Sammer sowie Österreich II mit Markus Treichl / Gregor Glaboniat kamen beim Erfolg der Deutschen Friedrich/Margis nicht über die Plätze 17 (Maier) und 24 (Treichl) hinaus. Im Rennen der Viererbobs konnten beide rot-weiß-roten Schlitten nicht regulär starten, beide Piloten nahmen das Rennen sitzend in Angriff.

Unabhängig davon gab es große Aufregung an der Bahn. Verständlich, denn es waren Bilder, die man im Innsbrucker Olympia-Eiskanal nicht gerne sieht. Im Finaldurchgang des Bob-Weltcups war der postgelbe Viererbob von Nico Walther in Igls nach der Zieldurchfahrt in Schräglage geraten und in der Kurve nach der Ziellinie endgültig umgestürzt. In hohem Tempo (im Viererbob werden bis zu 130 km/h erreicht) waren die Athleten in einem wilden Ritt durch den Auslauf geschlittert und erst ganz am Ende zum Stillstand gekommen.

Als Pilot Nico Walther (mit Schulterschmerzen) aus dem Zieltunnel marschierte, schimpfte er wie ein Rohrspatz und machte wild gestikulierend seinem Ärger Luft. „Der Auslauf ist viel zu kurz, im Training hatten hier sieben Fahrer große Probleme“, gab der deutsche Vize-Olympiasieger von Pyeongchang erbost zu Protokoll. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn die Athleten bei diesem Höllentempo mit den Köpfen die Bande touchierten.

Neben dem Sturz sorgten die Deutschen mit dem Sieg von Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich für ein Ausrufezeichen. Der 29-Jährige schaffte nach seinem Doppelsieg in La Plagne auch in Igls das Double und siegte mit 0,33 Sekunden Vorsprung vor Europameister und Landsmann Johannes Lochner.

Dagegen war der Traum von einem Top-sechs-Platz für Österreich bereits im ersten Durchgang verpufft: „Ich hatte vor dem Start ein leichtes Ziehen im Oberschenkel gespürt und wollte im Hinblick auf die WM in ein paar Wochen nichts riskieren“, sagte Bob-Hoffnungsträger Benjamin Maier, der sitzend in den Bewerb starten musste. Mehr als Platz 13 war da nicht mehr drin. „Schade, dass das ausgerechnet zuhause vor Familie und Freunden passiert.“ Treichl und Co. hatten sogar die Qualifikation für Lauf zwei verpasst.