Bankrotterklärung statt Trendwende


0:5 gegen Ried - das war ja nicht mehr zum "Hinschauen" / Foto: GEPA

Jene Fans, die zuhause geblieben waren oder bei Traumwetter einen Spaziergang vorgezogen hatten, bewiesen den richtigen Riecher – 6.300 Zuschauer allerdings ärgerten sich im Tivoli schwarz und grün! Denn innerhalb von nur 90 Minuten war der Wacker von Ried regelrecht abgeschossen worden, hatte er diese wichtige Partie sang- und klanglos mit 0:5 verloren.

„Vorne treffen wir nichts, hinten stehen wir alles andere als kompakt. Zeitweise ein Fiasko, für das wir uns bei den Fans entschuldigen müssen“, suchte Kapitän Tomáš Abrahám nach dem Schlusspfiff ziemlich konsterniert nach Erklärungen für die ernüchternde Heimniederlage. „In fast allen Belangen schlicht und einfach überfordert“, stellte Sportdirektor Oliver Prudlo seinem Team ein schlechtes Zeugnis aus und Trainer Walter Kogler zog ebenfalls einen bitteren Schlussstrich: „Das Resultat tut weh. Die Rieder haben uns voll erwischt. 80 Minuten hat die Mannschaft dagegengehalten, nach dem 0:4 haben sich einige hängen lassen. Das darf nicht sein.“

Das Spiel gegen den Pokalsieger aus dem Innviertel hatte mit einem Lattenschuss von Carlos Merino begonnen und war mit einer vergebenen Riesenchance des eingewechselten Andi Bammer zu Ende gegangen. Klingt nicht schlecht, doch dazwischen lieferte der FC Wacker eine zeitweise inferiore Leistung ab. Vorne herrschte das blanke Unvermögen, in der Abwehr, angefangen von Sáfár-Ersatzmann Markus Egger, regierte die totale Verunsicherung.

Aus der erhofften Trendwende nach zuletzt fünf sieglosen Spielen wurde eine schwarzgrüne Bankrotterklärung. Ernüchternd, wie leicht die Rieder zu Toren kamen. Das verwunderte auch Ex-Wacker- und Ex-Ried-Coach Helmut Kraft, der für Sky seine Expertise ablieferte.

Wie man mit Chancen effizient umgeht, demonstrierten die Gäste eindrucksvoll. Bereits die erste Möglichkeit versenkte Casanova im Wacker-Kasten, der Anfang vom Ende für die Tiroler Hoffnungen. Dass die Demontage so deutlich ausfiel, lag an der Kaltschnäuzigkeit der Wikinger und der zeitweise erschreckenden Hilflosigkeit der Tiroler Kicker. „So etwas passiert uns und Innsbruck in zwei Jahren nur einmal. Das Spiel war knapper, als es das Ergebnis sagt“, kommentierte Paul Gludovatz das Husarenstück seiner Rieder relativ schaumgebremst.