Aus dem ersten Schritt musste ein Marsch werden


Siegtorschütze Alex Hauser jubelte mit Andi Hölzl. / Foto: GEPA

Alex Hauser stand auch am Tag danach die Erleichterung und Freude über sein Siegestor in letzter Minute ins Gesicht geschrieben. „Wurde Zeit, dass das Glück auch einmal auf unserer Seite stand und wir in der Kabine einmal lauthals jubeln konnten“, sah der Wacker-Kapitän den hart erkämpften 2:1-Heimerfolg gegen Aufsteiger Floridsdorfer AC als „ersten Schritt in die richtige Richtung“.

Die Last des kapitalen Fehlstarts drückte doch schwer auf das Gemüt, umso größer war der Stein, der allen im schwarzgrünen Umfeld nach dem Schlusspfiff vom Herzen fiel. Auch Torhüter Pascal Grünwald, der mit zwei Paraden in der zweiten Halbzeit ein zweites Tor der Floridsdorfer verhindert hatte, atmete tief durch, von einem Befreiungsschlag wollte der 31-Jährige nichts wissen: „Es war endlich der erste Sieg, nicht mehr und nicht weniger.“

Beim Pausenpfiff gegen Floridsdorf wähnten sich im Tivoli alle im falschen Fußballfilm. Klar dominiert und nach einem abgefälschten Schuss 0:1 hinten. „Unglaublich. So viel investiert und wieder brutal in die Todeszone gestoßen. Die Spieler waren in der Kabine richtig aufgewühlt“, erinnerte sich Michael Streiter.

Nach dem ersten Meisterschaftssieg zog der Wacker-Coach erstmals entspannt Bilanz: „Dieses 2:1 schätze ich höher als einen 4:0-Erfolg ein, weil wir uns zurückgekämpft haben. Der Rucksack ist um einiges leichter geworden. Ein Anfang ist getan, aber jetzt heißt es nachlegen und auch auswärts erstmals gewinnen.“

Gesagt, getan – in Hartberg, beim Tabellenletzten, gelang ein souveränes 3:0. Der erste Saisonauswärtserfolg und der damit verbundene zweite „Dreier“ binnen einer Woche war mehr als nur Balsam auf die geschundene Seele. „Die Steine im Rucksack werden weniger“, versicherte Streiter und bilanzierte durchwegs angetan.

„Die Mannschaft wusste um die Schwere der Aufgabe, denn jeder hat von einem Pflichtsieg gesprochen. Da kannst du eigentlich fast nur verlieren.“ Wie die Mannschaft die Vorgaben aber umgesetzt, sich Chancen erarbeitet und schließlich auch verwertet hätte, sei vielversprechend gewesen. Verbesserungsmöglichkeiten gebe es freilich in allen Belangen. Insbesondere die Hochkaräter, die man vor der Führung ausgelassen hatte, waren dem Wacker-Coach ein Dorn im Auge. „Da müssen wir effektiver werden.“