„Von WM-Sturz gelernt“


"Von meinem Crash bei der Heim-Weltmeisterschaft habe ich am meisten gelernt ..." / GEPA

Still war es eigentlich nie rund um Thomas Zangerl, das35-jährige Skicross-Urgestein. Vor allem sportlich: Der Walchseer war immerhin bei drei Olympischen Winterspielen (2010/14/18) am Start und hatte dabei zuletzt in Pyeongchang Platz 12 erreicht. Zwei Weltcupsiege, fünf Weltcup-Podestplätze, eine WM-Silbermedaille (2009) und zudem fünfmal unter den besten zehn im Gesamtweltcup – das lässt sich schon als achtbare Karriere verbuchen.

Doch nun, unmittelbar vor dem Start in die Saison 2018/19 zog der Tiroler die Reißleine, verkündete sein Karriereende. Aus der Traum! Wer Zangerl fragt, was er rückblickend über seine Karriere denkt, bekommt keine sportlichen Erfolge aufgezählt, sondern hört: „Von meinem Crash bei der Heim-Weltmeisterschaft habe ich am meisten gelernt.“

Hintergrund: Im Jänner 2015 hatte der Vater einer Tochter alles auf eine Karte gesetzt, um sich den Traum vom Finale zu erfüllen. „Bei einer WM zählt schließlich nichts anderes.“ Das Unterfangen endete fatal, Thomas kam im Halbfinale zu Sturz und klagte über Schmerzen im Brust- und Rückenbereich. Diagnose: Fraktur eines Querfortsatzes im Lendenwirbelbereich, dazu Prellungen und Schürfwunden im Gesicht.

Bittere Erfahrungen ja, aber auch wichtige, die Thomas Zangerl nun weitergeben kann und auch will. Denn künftig zählt er zum dreiköpfigen Trainerteam der österreichischen Skicrosser und führt damit nur fort, was er früher schon getan hat: „Die Jungen haben mich viel gefragt, auch ausländische Nationen wandten sich in kritischen Situationen gerne an mich.“