Schwazer Handballer wittern Morgenluft


Sebastian Feichtinger - ein Tor-Garant gegen Hard / Thomas Böhm Ein sicherer Rückhalt für Schwaz - Torhüter Jost Perovsek / GEPA Allen Grund zum "Freudentänzchen" hatten die Schwazer im November / GEPA

Es herrscht wieder ein frischer Wind in Schwaz und das lag nicht nur am Föhn, der seit Tagen über die Dächer pfiff. So war es fast logisch, dass nach drei Siegen in Serie Sparkasse Schwaz auch gegen den HC Hard mit 21:19 (12:8) erfolgreich blieb. Siege gegen die Vorarlberger können an sich ja nicht so ohne weiteres für das Punktebudget eingeplant werden. Umso mehr freuten sich die Tiroler nach Spielende.

Die Vorarlberger waren zwar körperlich stärker und als amtierender Cupsieger auch erfolgreicher – aber die Schwazer hatten an diesem Tag ihr Kämpferherz entdeckt. Die Gastgeber begannen stürmisch und mit gutem Augenmaß, ausgehend vom Rückraum-Duo Spendier und Feichtinger, das immer besser harmoniert. Schade nur, dass Kapitän Alexander Wanitschek mehrere Gegenstöße nicht im Tor unterbrachte; Feichtinger wiederum war bei einem Freiwurftrick unmittelbar vor der Pausensirene knapp gescheitert, es blieb beim 12:8-Vorsprung.

In der zweiten Hälfte (ohne den verletzten Semikov) ging Schwaz zwar die Luft aus, und nach einer Strafe gegen Huber hing der Sieg am seidenen Faden, doch letztlich gab’s ein Happy End. „Die Abwehr hat sehr gut gearbeitet, ich bin zufrieden“, freute sich Trainer Frank Bergemann.

Es ist der erste Sieg gegen die „roten Teufel“ (die übrigens in Weiß spielten) seit Oktober 2016. Dieser Sieg vermittelte Selbstvertrauen und das war vor der nächsten Partie auch notwendig, denn die Reise führte nach Wien.

Dort ging die Serie weiter, wenngleich es bei West Wien nur ein Remis gab. Ein glücklicher Punkt, gewiss, vor allem, weil der Ausgleich erst vier Sekunden vor Spielende erzielt wurde. Wie auch immer, gefeiert wurde dieser Punktgewinn wie ein Sieg.

Mit bis zu sechs Treffern waren die Tiroler zeitweise im Hintertreffen, um in der zweiten Halbzeit einen 10:15-Rückstand zu egalisieren. Vor allem die Schlusssekunden vermittelten eine unglaubliche Dramatik. Die Spieluhr war beim Stand von 23:24 aus Schwazer Sicht abgelaufen. Die Schiedsrichter gaben den Tirolern aber noch einen Freiwurf und vier Sekunden Spielzeit. Und Dario Locher avancierte mit seinem Treffer in letzter Sekunde zum umjubelten Helden.

Aber wie heißt es so treffend? Das Glück ist ein Vogerl! Waren es die Tiroler gewesen, die sich in Wien über einen Last-Minute-Treffer hatten freuen dürfen, so jubelten in Schwaz die Spieler des Tabellenführers aus Krems. Denn just als die Fans in der randvollen Osthalle zum kollektiven Schlussjubel ansetzen wollten, trafen die Niederösterreicher zum 28:28-Ausgleich.

Ein bitterer Punkteverlust, denn in Wirklichkeit fehlten nur sechs Sekunden zur großen Sensation. „Natürlich tut es weh, wenn man so kurz vor Schluss den Ausgleich bekommt. Aber letztlich war es ein gerechtes Unentschieden“, sagte Kreisläufer Balthasar Huber.