Tiroler Korbjäger im Medienrummel


Benni Ortner vor dem großen Wurf / Foto: GEPA

Des einen Glück, des anderen Leid. Benni Ortner, Tirols „leise Antwort“ auf Dirk Nowitzki, kann ein Lied davon singen. Weil sich sein Teamkollege Angelo Gigli, an sich fix in den „Starting Five“ des italienischen Erstligisten Bipop Reggio Emilia, verletzt hatte, durfte der 22-jährige Innsbrucker von Beginn an aufs Parkett und das noch dazu gegen Mailand. Mit 27 Scorerpunkten sorgte er beim sensationellen 84:82 für die Highlights im Team des Außenseiters, eroberte mit seiner großartigen Vorstellung die Herzen der bekannt kritischen Medien. „Märchenhaft“ schrieb die Sportbibel Gazzetta dello Sport, „heldenhaft“ titelte gar Giornale di Reggio. Und weil sich Corriere della Sera gar übertraf – „er, der junge Tiroler hat dafür gesorgt, dass die große Mannschaft von Mailand förmlich zerstört wurde“, hing die Basketballwelt des 2,06 großen Sport-Exportes voller Geigen, pardon Körbe.

Seit dieser Saison dribbelt der graduierte Computer-Fachmann in der italienischen Lega A. Im Herbst hat er mit Bipop Carire Reggio Emilia einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, nachdem ihn sein Manager Kenny Grant vom amerikanischen College-Basketball den Weg an den Großen Stiefel geebnet hat. „Der Sprung vom College-Basketball in die erste italienische Liga ist schon groß“, erklärt Ben: „Die Spieler sind schon um ein Stück besser, und in Italien bist du mit 22 einer der Jüngsten.“ Weshalb sich Ortner nach seiner fulminanten Vorstellung weiterhin auf seine langen Hinterbeine stellen muss, anstatt sie in seiner 70-Quadratmeter-Wohnung hochzulagern: „Ich habe noch keinen Fixplatz. Wer dem Team mehr bringt, der spielt, und das kann sich in jeder Runde ändern.“