Rapid war doch eine Nummer zu groß


Kein Zuschauerrekord, keine Punkte - Wacker wurde von Rapid im Tivoli aus allen Träumen gerissen / APA 0:2 gegen Rapid - da gab es auch für Wacker-Trainer Thomas Grumser nichts zu beschönigen / GEPA 1:3 gegen jubelnde Admiraner, betretene Mienen im Wacker-Lager / GEPA

Eine nicht gerade überzeugende Rapid-Mannschaft sollte ins Tivolistadion kommen – da freute sich die sportliche Führung über einen durchaus möglichen Punktezuwachs und der Kassier über einen Fanansturm. Beide Lager wurden enttäuscht. Aus dem Zuschauer-Saisonrekord (7.820 gegen Sturm) wurde ebenso nichts wie aus dem ersten Heimsieg gegen Rapid. Vor 7.413 Fans musste sich der FC Wacker den Hütteldorfern 0:2 geschlagen geben und lag damit in der Qualifikationsgruppe weiter auf dem vorletzten Platz.

„Wir haben nicht den Zugang gefunden wie in Hartberg. Die ersten zehn Minuten wurden komplett verschlafen. Es war eine verdiente Niederlage, mit der wir absolut unzufrieden sind“, bilanzierte Wacker-Coach Thomas Grumser nach dem Schlusspfiff enttäuscht und analysierte gleich: „Es bringt ja nichts, wenn nur die ersten drei ins Pressing gehen und die Hinteren nicht mitmachen. Wir müssen gierig darauf sein, die Bälle zu gewinnen.“

Wer dachte, die Wiener würden verhalten beginnen, täuschte sich gewaltig. Die ersten 20 Minuten waren ein offener Schlagabtausch mit einer desaströsen Tiroler Defensive. So durfte Christopher Dibon bei seinem Comeback schon früh (7.) über den Führungstreffer jubeln, nachdem zuvor schon Christoph Knasmüllner und Aliou Badji grob fahrlässig zwei Sitzer vergeben hatten.

Auch nach der Pause kamen die Wiener mit mehr Dampf aus der Kabine und waren mehrmals dem 2:0 nahe. Bei einem leicht abgefälschten Potzmann-Schuss fehlte nicht viel, Matthias Maak musste bei einer Ivan-Chance auf der Linie retten und der einmal mehr starke Christopher Knett parierte auch Schüsse von Thomas Murg und Philipp Schobesberger.

Deni Alar machte da seine Sache schon besser, zeigte sich als Meister der Effizienz. Vier Minuten nach seiner Einwechslung ließ er Knett keine Chance und besorgte den 0:2-Endstand. Womit das Dutzend voll war und Rapid nun schon zwölf Ligaspiele gegen die Tiroler unbesiegt geblieben war.

Somit konzentrierten sich Innsbrucks Hoffnungen auf das nächste Spiel, eine weitere Heimpartie, diesmal gegen die Admira. Drei Punkte waren Pflicht, um endlich aus der Abstiegszone herauszukommen, doch die Hoffnungen zerplatzten wie eine Seifenblase.

Vor gerade einmal 2.300 Fans zerlegten die Südstädter den FC­­ Wacker gleichsam in seine Einzelteile, vor allem Jungstar Sasa Kalajdzic war kaum zu halten, erzielte neben dem frühen 1:0 in der 15. Minute nur zehn Minuten nach dem Ausgleich durch den endlich eingewechselten Daniele Gabriele (65.) das 1:2 für die Gäste.

Und weil Marin Jakolis in der 80. Minute zum 1:3 traf, war das Schicksal der Innsbrucker besiegelt, der Rückfall auf den letzten Platz Realität. Und gerade in dieser schweren Phase stand die Reise ins Burgenland auf dem Programm.