Julius traf gleich doppelt


Innsbrucks Mister Doppelpack - Julius Perstaller / Foto: Parigger

Bis vor Kurzem galt Julius Perstaller lediglich als gefährlichster Joker der Liga, aber spätestens seit dem Spiel in Wiener Neustadt ist der 22-Jährige plötzlich auch von Beginn an eine „gefährliche Waffe“. Der Stürmer jedenfalls bescherte dem FC Wacker in einem spannenden und abwechslungsreichen Spiel mit seinem Doppelpack ein 2:2-Remis, mit dem die Tiroler dem Spielverlauf nach sehr gut leben konnten.

Zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die sich längst souverän aller Abstiegssorgen entledigt hatten und im Meisterschaftsfinale mehr wollten – damit waren im dritten Saisonduell zwischen Wiener Neustadt und dem FC Wacker die Voraussetzungen für ein tolles Fußballmatch geschaffen.

Was die Niederösterreicher zunächst optimal umsetzten und die durch die Sperre von Iñaki Bea Jauregi verunsicherte Wacker-Defensive zum Start förmlich schwindlig spielten. Selbst die frühe und herrlich herausgespielte Führung der Gastgeber war noch kein Wachrüttler für die desorientierten Schwarzgrünen. Kein Spiel für schwache Nerven, vor allem für die rund 200 mitgereisten Wacker-Fans.

Wiener Neustadt war am Drücker, das zweite Tor schien nur eine Frage der Zeit: „Völlig untypisch für unser Spiel, dass wir so viele Chance zulassen“, meinte Kogler. Doch dann tauchte plötzlich Perstaller nach Burgič-Pass völlig frei im Strafraum auf und verwandelte den ersten Innsbrucker Angriff eiskalt zum 1:1. So richtig beruhigen konnte der Ausgleich die Wacker-Defensive immer noch nicht.

Daher reagierte Trainer Walter Kogler nach 24 Minuten, nahm Harding aus dem Spiel, brachte Merino und stellte völlig um. Es wurde besser. Wacker war endlich im Spiel und erhielt auch noch ein Geschenk von Neustadt-Verteidiger Thonhofer. Doch ausgerechnet der sonst so sichere Marcel Schreter vernebelte den Elfmeter.

Auf die kalte Dusche nach Wiederanpfiff – Sadović hatte nach einem raffiniert getretenen Šimkovič-Eckball zum 2:1 eingedrückt – reagierte der FC Wacker spät: Perstaller gab erst in der Nachspielzeit per Kopf nach einem Getümmel noch einmal seine Visitenkarte ab: „Wir haben alles gegeben, das hat sich bezahlt gemacht“, jubelte der Torjäger. Sein Trainer Walter Kogler pflichtete bei: „Wir haben nicht aufgegeben, das ist am Schluss belohnt worden.“