„Ich bin wieder der Alte“


Triumph in Klingenthal - Gregor Schlierenzauer / Foto: GEPA

Still war es zuletzt geworden um den Überflieger der ersten Saisonhälfte, den Stubaier Gregor Schlierenzauer. Doch fast auf den Tag genau einen Monat nach seinem Sieg in Bischofshofen katapultierte sich der Tiroler sozusagen standesgemäß aus seinem Mini-Tief – mit einem Sieg in Klingenthal. Womit im Luxus-Bus, mit dem die Skispringer durch Deutschland tourten, fast schlagartig wieder Freude aufkam. „Endlich – ich bin wieder der Alte“, jubelte Gregor nach dem fünften Sieg seiner noch jungen Karriere. Beim ersten Triumph nach genau einem Monat war der Fulpmer im ersten Durchgang mit 142,5 Me- tern Schanzenrekord geflogen und hatte dann im Finale als letzter Springer mit 138,5 Metern den Erfolg perfekt gemacht. 9,5 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Simon Ammann standen letztlich auf der Ergebnisliste. Und selbst auf die Frage, warum es denn zuletzt nicht nach Wunsch geklappt hatte, wusste der 17-Jährige die perfekte Antwort. „Ich bin minimal gewachsen, das veränderte meine Anfahrtshocke … doch jetzt sind die Hebelverhältnisse wieder im Lot.“

Schlierenzauer, der in seiner ersten Weltcup-Saison bisher schon rund 120.000 Euro brutto Preisgeld verdient hat, präsentierte sich bei starkem Schneefall in Topform. „Gregor hat an die Form der Tournee angeknüpft, aber es war auch eine runde Sache des gesamten Teams“, erklärte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner, dem auch bei Kofler und Pauli der Höhenflug nicht verborgen blieb. Womit man sich beruhigt per Bus auf die Reise nach Willingen machte, der letzten Station vor der Abreise zur Weltmeisterschaft.

Dort mussten die österreichischen Adler zwar in der Einzelkonkurrenz die Stärken der Gegner zur Kenntnis nehmen, dafür trumpfte das Quartett mit Schlierenzauer, Kofler, Loitzl und Pauli im Mannschaftsspringen groß auf und distanzierte die starken Norweger sowie Deutschland ganz klar – eine gelungene Generalprobe für die Nordischen Titelkämpfe in Sapporo.

ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner, der im Anschluss daran sein WM-Aufgebot nominierte, war rundum zufrieden: „Ein gewonnener Mannschaftsbewerb schweißt die Truppe noch mehr zusammen.“ Dass auf die Routiniers Martin Höllwarth und Andi Widhölzl verzichtet wurde und Mario Innauer vor Pauli das Ticket für Japan ergatterte, kam nicht überraschend.