Hattenbergers Energieanfall


Zweifacher Torschütze - Matthias Hattenberger / Foto: Parigger Gratulation für Hatti von Trainer Straka / Foto: Parigger

Fußball – fast – mitten im Winter, zu einer Zeit also, in der die Nordischen ihre Medaillen bei Weltmeisterschaften abholen, die Alpinen vom Weltcup-Finale noch viele Rennen entfernt sind, die Eishackler mitten in der Meisterschaft stehen, müssen auch die Kicker wieder auf den – heuer witterungsbedingt – doch grünen Rasen zurück. Den wackeren Innsbruckern bescherte der Frühjahrsstart ein absolutes Schlagerspiel, immerhin hatte sich mit der Austria ein Topklub aus der Bundeshauptstadt angesagt. Vor fast 7000 Fans sah es allerdings lange Zeit nach einem klassischen Fehlstart der Tiroler aus. Erster Austria-Freistoß, und schon lag der FC Wacker zurück. Ein Schock, von dem sich die nervösen Tiroler lange nicht erholten. Die erste Halbzeit dominierte das violette Schlusslicht nach Belieben, die Grünschwarzen waren einfach nur schwach. Als unmittelbar nach Wiederbeginn Lasnik einen Freistoß vorbei an der „schlafenden“ Wacker-Verteidigung ins Tor schlenzte, ging ein Raunen durch das Tivoli. Es roch in diesen Phasen förmlich nach Abstiegskampf und Tristesse.

Doch mit dem zweiten Gegentreffer ging ein Ruck durch die zuvor so harmlosen Tiroler. Die Austria – mit Wallner, Kiesenebner und Ertl saßen drei ÖFB-Teamspieler nur auf der Ersatzbank – war plötzlich nicht mehr vorhanden, die Hausherren kamen zu Chancen; Hattenberger, Gruber, Aganun und Schrott scheiterten nur knapp. Das Austria-Tor schien wie vernagelt, die Zeit wurde knapp, der so wichtige Anschlusstreffer wollte einfach nicht gelingen. Doch dann kam der große Auftritt von Matthias Hattenberger. „Augen zu und durch“, beschrieb er seine beiden Kopfballtreffer jeweils nach Flanke des eingewechselten Flo Mader. Endstand 2:2! Es reichte zwar wieder zu keinem Sieg gegen einen Wiener Klub, aber ein Punkt wurde erobert, der für die Moral Gold wert war. „Dieses Remis war unheimlich wichtig. Ich bin so froh, dass mir dieser Doppelpack gelungen ist, denn zuvor hab’ ich wirklich schlecht gespielt. Jetzt können wir schon etwas entspannter zum GAK reisen“, wusste Hattenberger den Frühjahrsauftakt realistisch einzuschätzen.