Ein Basketball fällt nicht weit vom Stamm


Benedikt Haid hob ab in Richtung Amerika, auf den Spuren seines Vaters und von Jakob Pöltl. / J. Hammerle

Es war im Jahre 1891. Also vor ziemlich genau 125 Jahren, da trat ein vom Amerikaner James Naismith erfundenes Spiel seinen Siegeszug rund um die Welt an – Basketball. Nur in Österreich ist die Weltsportart nie so richtig angekommen. Auch in Tirol nicht. Da gibt es seit einigen Jahren nicht einmal ein semiprofessionelles Team. Das bis dato letzte waren die Silverminers Schwaz.

Wie so oft scheitert es am Geld, erzählt der Präsident des Sportvereins Olympisches Dorf (SVO), Andreas Seeböck: „Wir sind ein Amateurverein. Um halbprofessionell zu spielen, also zweite Liga, fehlen uns die Mittel.“

Ins selbe Horn bläst Raffael Jambor, Obmann der TI-Basketballer. „Einerseits sind es die Kosten, andererseits ist es der ausbleibende Nachwuchs.“ In keiner Altersklasse in Tirol gebe es mehr als fünf Teams. Immerhin gewann die Turnerschaft 2016 den Tiroler Meistertitel in drei Altersklassen (U14, U16, Westliga-Herren), der SVO in einer.

Und diesen einen holte der SVO in der U19-Klasse. Mit dem 18-jährigen Benedikt Haid, seines Zeichens Point- und Shootingguard und ein Riesentalent. 2015 war der 1,90 m große Sport-BORG-Schüler auf Stippvisite in den USA, die US-Colonials aus den New-England-Staaten waren auf ihn aufmerksam geworden. „Ich habe Videos produziert und sie nach Übersee geschickt, um mich so zu präsentieren“, beschreibt Haid.

Mit Erfolg. Über 20 Spiele absolvierte er dort. Und überzeugte. Wie auch der Trainer der Colonials, Sam Leal, bei seinem Besuch und Testspiel einer US-Auswahl in Innsbruck bestätigte: „Er ist ein wirklich guter Werfer und hat das Zeug zu mehr.“